Dysprosium(II)-iodid

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Kristallstruktur
Struktur von Dysprosium(II)-iodid
_ Dy2+ 0 _ I
Allgemeines
Name Dysprosium(II)-iodid
Andere Namen

Dysprosiumdiiodid

Verhältnisformel DyI2
Kurzbeschreibung

dunkelvioletter bis schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 36377-94-3
EG-Nummer (Listennummer) 622-765-5
ECHA-InfoCard 100.151.507
PubChem 71431174
Wikidata Q15628236
Eigenschaften
Molare Masse 416,31 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Schmelzpunkt

659 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dysprosium(II)-iodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Dysprosiums aus der Gruppe der Iodide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dysprosium(II)-iodid kann durch Reduktion von Dysprosium(III)-iodid mit Dysprosium im Vakuum bei 800 bis 900 °C gewonnen werden.[1]

Auch die Darstellung durch Reaktion von Dysprosium mit Quecksilber(II)-iodid ist möglich.[1]

Ebenfalls möglich ist die direkte Darstellung aus Iod und Dysprosium.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dysprosium(II)-iodid ist ein dunkelvioletter bis schwarzer Feststoff. Die Verbindung ist äußerst hygroskopisch und kann nur unter sorgfältig getrocknetem Schutzgas oder im Hochvakuum aufbewahrt und gehandhabt werden. An Luft geht sie unter Feuchtigkeitsaufnahme in Hydrate über, die aber instabil sind und sich mehr oder weniger rasch unter Wasserstoff-Entwicklung in Oxidiodide verwandeln. Mit Wasser spielen sich diese Vorgänge noch sehr viel schneller ab. Die Verbindung besitzt eine Kristallstruktur vom Cadmiumchlorid-Typ.[1] Mit organischen Verbindungen wie Tetrahydrofuran, Butanol oder Phenol reagiert die Verbindung zu Komplexverbindungen.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dysprosium(II)-iodid wird zur Herstellung von Trichlorsilyl-Radikalen aus Siliciumchlorid zur Katalyse der Cyclotrimerisierung von Alkinen zu substituierten Benzolen verwendet.[2][4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1081.
  2. a b c d Datenblatt Dysprosium(II) iodide, anhydrous, powder, ≥99.9% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 2. Mai 2014 (PDF).
  3. a b Karl A. Jr. Gschneidner, Jean-Claude Bunzli, Vitalij K. Pecharsky: Handbook on the Physics and Chemistry of Rare Earths. Elsevier, 2009, ISBN 0-08-093257-6, S. 247 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Z. Zhu, C. Wang, X. Xiang, C. Pi, X. Zhou: DyI2 initiated mild and highly selective silyl radical-catalyzed cyclotrimerization of terminal alkynes and polymerization of MMA. In: Chem. Commun. (Camb.). 2006, S. 2066–2068, PMID 16767277.