Energieverbrauch der Schweiz

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Der Energieverbrauch der Schweiz betrug 1.154 Petajoule (PJ) im Jahr 2009.[1]

Primärenergieträger

In der Schweiz werden folgende Primärenergieträger energetisch genutzt:

Verbrauchsentwicklung

Verbrauchsstatistik des 20. Jahrhunderts

Industrialisierung

Seit der industriellen Revolution im vorletzten Jahrhundert spielt die Energie eine immer wichtigere Rolle in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Während der Industrialisierung war Kohle von grösster Bedeutung. Die Bedeutung von Holz nahm stark ab.

Erster und Zweiter Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges wurde die Kohle knapp. Es wurde damals einheimische Kohle abgebaut, deren Vorkommen aber bescheiden war. Ähnlich war es im Zweiten Weltkrieg. In beiden Kriegen sank jeweils der gesamte Energieverbrauch. Die einheimischen Energieträger wie Wasser und Holz gewannen mehr an Bedeutung.

In der Zwischenkriegszeit kam die Erdölverwendung auf, welche im zweiten Weltkrieg wegen unmöglichem Import fast wieder auf den Nullpunkt zurückging. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte die Kohle den Höhepunkt ihrer Verbrauchskarriere.

Nachkriegszeit bis zur Erdölkrise

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Erdölverbrauch einen Aufschwung. Damit stieg auch der gesamte Energieverbrauch enorm an. Dies lässt sich mit dem steigenden allgemeinen Wohlstand und mit dem Bevölkerungszuwachs erklären.

Ab 1969 wurde die Kernenergie kommerziell genutzt. Dies war zumindest kurzfristig eine Lösung für das Problem des stetig steigenden Energiebedarfs. Ursprünglich sollten auch Kohle- und ölthermische Kraftwerke gebaut werden. Diese Ideen stiessen aber aus Kosten- und Umweltgründen auf heftigen Widerstand.

In den 70er Jahren wurde das Erdöl zum absolut dominierenden Energieträger. Seither nahm der Erdölverbrauch leicht ab, aber der Anteil am Gesamtenergieverbrauch sank stark. In dieser Zeit stieg der Anteil der Kernbrennstoffe auf ca. 10 % Primärenergie.

Zur gleichen Zeit etwa begann man auch Erdgas zu verwenden. Bis dahin hatte man zwar auch schon Gase als Energieträger verwendet, wie das Stadtgas. Diese Gase waren aber sekundäre Energieträger, weil sie aus Kohle, Erdöl oder Holz hergestellt wurden.

1973 und 1979 kamen zwei Erdölkrisen. Das Öl wurde teurer. Daraus resultierte ein effizienterer Einsatz von Energie, der bis heute nachwirkt.

Erdölkrise bis heute

Während der Ölkrise erkannte man die starke Abhängigkeit vom Erdöl. Darum begann ein Trend zu Alternativenergien. Zum Beispiel wurde auch Strom und Wärme aus der Müllverbrennung und aus Abwasserreinigungsanlagen produziert. Eine gewisse Diversifizierung findet seither auch statt durch die vermehrte Nutzung von Erdgas als Ersatz für die Ölheizung. Heute setzt man vor allem auf Energiesparen und erneuerbare Energien, wie Sonnenenergie, Windenergie oder Biomasse, deren Anteil am Gesamtverbrauch allerdings gering ist.

Zukunft

Erdwärme wird heute zu etwa 80 % durch Erdsonden genutzt[2]. Derzeit läuft in der Schweiz das Geothermie-Forschungsprojekt Swiss deep heat mining project. In Basel finden dazu Bohrungen im Rahmen des Projekts Deep Heat Mining statt. Da durch das Einpressen von Wasser in das Bohrloch jedoch am 8. Dezember 2006 ein Erdbeben ausgelöst wurde, stand die Weiterführung des Projekts zur Debatte. Das Projekt wurde 2010 definitiv eingestellt [3]. Ein ähnliches Projekt fand in St. Gallen statt. Mangels Ergiebigkeit wurde das 4,5 km tiefe Bohrloch 2014 stillgelegt[4].

Am 25. Mai 2011 hat der Bundesrat den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen[5].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Energie BFE - Gesamtenergiestatistik, aufgerufen am 2. Januar 2011
  2. Geothermie 2014
  3. Basel-Stadt: Department für Wirtschaft, Soziales und Umwelt, 18. Mai 2010
  4. Geothermieprojekt der Stadt Sankt Gallen eingestellt
  5. Historisch: Bundesrat beschliesst Atomausstieg In: Tagesanzeiger, 25. Mai 2011. Abgerufen am 14. Juli 2011