Erik XIV.

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Erik XIV. von Schweden

Erik XIV. (* 13. Dezember 1533 in Stockholm; † 26. Februar 1577 in Örbyhus bei Uppsala) war von 1560 bis 1568 König von Schweden. Erik XIV. war ein Sohn von Gustav I. von Schweden und dessen erster Gemahlin Katharine von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg.

Kindheit und Jugend

Schon als Erik zwei Jahre alt war, starb seine Mutter. Seine Stiefmutter, Margareta Leijonhuvud, hatte zu ihm ein gespanntes Verhältnis, weil er in der Thronfolge vor ihrem erstgeborenen Sohn Johann stand. Erik hatte erst einen deutschen und dann einen französischen Privatlehrer, bei denen er eine Ausbildung erhielt, die so umfassend war, wie es für die damalige Zeit möglich war. Nachdem er in die Öffentlichkeit getreten war, wurde er bald der „auserwählte König“ genannt. 1557 erhielt er Kalmar und Kronobergs län sowie Öland, worauf er in Kalmar Hof hielt. In dieser Zeit war auch das Verhältnis zu seinem Vater gespannt und beide spionierten sich gegenseitig aus. Vor allem Eriks Heiratsabsichten mit der Prinzessin (spätere Königin Elisabeth I.) von England missfielen Gustav Wasa. Erik hatte schon eine Reise nach England geplant, doch der Tod des Vaters am 29. September 1560 verhinderte diese Reise. Es wird behauptet, dass Gustav unentschlossen war, ob er seinem Sohn die Krone überlassen oder ob er ihn ins Gefängnis werfen sollte.

Erik XIV. als König

Nach seiner Thronbesteigung 1560 beeilte sich Erik, seine Macht zu festigen. Vor allem gegenüber seinen Brüdern, die große Herzogtümer erhalten hatten, aber deren Stellung zum König nicht eindeutig festgelegt war. Nach seiner Krönung, am 29. Juni 1561, verminderte er in den Artikeln von Arboga die politische Macht der Herzöge. Ein weiterer Schachzug gegen seinen Bruder Johann, der Herzog von Finnland war, waren die Beschützung der Stadt Reval (heute: Tallinn) und die Eroberungsfeldzüge in Estland. Damit kam er seinem Bruder zuvor, der ähnliche Pläne hatte.

Johann wandte sich daraufhin nach Polen mit der Bitte um Hilfe. Er heiratete die polnische Katharina Jagiellonica und erhielt gegen eine beträchtliche Geldsumme Ländereien in Livland. Diese waren so gelegen, dass sie Erik an seiner Expansionspolitik hinderten. Als Johann Anfang 1563 von Polen nach Turku zurückkehrte, forderte Erik ihn auf, eine Entscheidung zu treffen, ob er zu Polen oder zu Schweden stehe. Johann antwortete ausweichend, doch die Äußerungen einer Person aus Johanns Diensten reichten Erik, um ihn am 23. April 1563 wegen Hochverrats anzuklagen. Der Reichstag verurteilte Johann zum Tode, doch nach seiner Gefangennahme wurde er zur Kerkerhaft auf Schloss Gripsholm begnadigt.

Während dieser Bruderstreit anhielt, wurde Erik in den Dreikronenkrieg (1563–1570) mit Dänemark und der deutschen Hanse verwickelt. Erik nahm persönlich an einigen Schlachten teil, konnte aber nicht als Held oder Heerführer glänzen. Dieser Umstand und der Mangel an anderen geeigneten Feldherren verursachten einen für Schweden weniger günstigen Verlauf des Krieges. Dagegen konnte Eriks Flotte einige bedeutende Siege erringen.

Die Anstrengungen des Krieges, der ständige innenpolitische Streit und seine gescheiterten Heiratsbestrebungen, neben Elisabeth versuchte er auch Maria Stuart und Renata von Lothringen zu ehelichen, erschöpften Erik so sehr, dass er es nicht mehr schaffte, einem Aufstand des schwedischen Adels 1568 entgegenzuwirken. Am 29. September wurde er von seinem Bruder Johann, den er ein Jahr zuvor unvorsichtigerweise frei gelassen hatte, gefangengenommen.

Erik starb am 26. Februar 1577 im Schloss Örbyhus. Es wird vermutet, dass er vergiftet wurde. Sein Grab befindet sich in der Domkirche zu Västerås und kann besichtigt werden.

Familie

Erik heiratete 1568 Karin Månsdotter, mit der er folgende Kinder hatte:

  • Sigrid (* 15. Oktober 1566; † 1633), Frau Nilsson,
  • Gustav (* 28. Januar 1568; † 22. Februar 1607),
  • Henrik (* 24. Januar 1570; † 1574), und
  • Arnold (* 1. November 1572).

Zudem war er Vater der unehelichen Tochter Virginia (* 1. Januar 1559; † 1633).


VorgängerAmtNachfolger
Gustav I. WasaKönig von Schweden
15601568
Johann III.