Ermsleben
Ermsleben Stadt Falkenstein/Harz
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Koordinaten: | 51° 44′ N, 11° 21′ O |
Höhe: | 158 m ü. NN |
Einwohner: | 3159 (1993) |
Eingemeindung: | 1. Januar 2002 |
Postleitzahl: | 06463 |
Vorwahl: | 034743 |
Lage von Ermsleben in Falkenstein/Harz
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Blick auf Ermsleben
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Ermsleben ist ein Ortsteil der Stadt Falkenstein/Harz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.
Im Stadtteil Ermsleben befindet sich der Verwaltungssitz der Stadt.
Geografie
Die Stadt liegt am Nordostrand des Harzes. Die Selke durchfließt den Ort, in dem mehrere Teiche liegen. Dazu gehört auch der Pappelteich.
Geschichte
Ermsleben wurde im Jahre 1045 unter dem Namen „Anegremislebo“ als Besitztum der Grafen Falkenstein erstmals urkundlich erwähnt. Schon 1298 wurde der Ort als „oppidum“ (kleine Stadt) bezeichnet. 1296 wird die wahrscheinlich ältere Kirche St. Sixtus, die später mehrfach baulich verändert wurde, erstmals erwähnt.[1] Der Ort erhielt 1530 das Marktrecht.
Zum 1. Januar 1939 wurde die Gemeinde Sinsleben in die Stadt Ermsleben eingemeindet.
Seit 1992 war Ermsleben Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Falkenstein/Harz, die am 1. Januar 2002 in eine Stadt umgewandelt wurde.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In Ermsleben haben sich mehrere Unternehmen angesiedelt wie Tonfunk, ein Fertigungsdienstleister für Originalausrüstungshersteller (OEM), der sich als Anbieter von der Leiterplattenbestückung bis zur Montage kompletter elektronischer Baugruppen, Geräte und Systeme im Markt für Electronic Manufacturing Services (EMS) etabliert hat. Ferner gibt es in Ermsleben die Kominex Mineralmahlwerk GmbH, ein Unternehmen mit Produkten für die unterschiedlichsten Anwendungen in den Bereichen Strahl- und Oberflächentechnik und die Verwertung von Abfällen. Auch die Firma Feikert, die deutschlandweit agiert, hat in Ermsleben einen Firmensitz.
Verkehr
Die Bundesstraße 185 von Ballenstedt nach Aschersleben durchquert Ermsleben. Der Bahnhof in Ermsleben liegt an der Bahnstrecke Frose–Quedlinburg, welche seit 2004 nicht mehr befahren wird. Heute ist Ermsleben durch den Landesbus 318 erreichbar. Ermsleben ist zudem ein Verkehrsknoten im Busnetz der Harzer Verkehrsbetriebe.
Wappen
Das Wappen wurde am 14. März 2000 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.[3]
Blasonierung: „In Blau über einer durchgehenden schwarz gefugten silbernen Zinnenmauer mit offenem Tor ein dreistöckiger silberner Zinnenturm mit 9 (3 : 3) schwarzen Rundbogenfensteröffnungen und rotem Spitzdach, begleitet rechts von einem schwebenden gespaltenen Wappenschild – vorn in Silber ein schwarzer Adler am Spalt, hinten von Rot über Silber dreimal geteilt – links von einem schwebenden silbernen Spangenhelm mit silbernen Decken und offenem schwarzen Flug; auf der Dachspitze ein flugbereit sitzender, linksgewendeter goldener Falke zwischen zwei zugewendet fliegenden goldenen Falken.“
Söhne und Töchter der Stadt
- Joachim Ramdohr (1587–1667), Bauherr und Magistratsmitglied in Aschersleben
- Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803), Dichter
- Friedrich Eberhard Siegmund Günther von Goeckingk (1738–1813), preußischer General
- Wilhelm Gottlieb Hankel (1814–1899), Physiker
- Werner Sombart (1863–1941), Soziologe und Volkswirt
- Carl Delius (1874–1953), Politiker der DDP
Nagelstein
Der an einen Menhir erinnernde Nagelstein von Ermsleben steht vor dem Rathaus. Er hat eine Höhe von etwa 2,3 Meter. Im unteren Drittel ist er zerbrochen und wurde wieder zusammengefügt. In seine Seiten sowie in den oberen flachen Bereich wurden im Laufe der Zeit unzählige Nägel eingeschlagen.
Weblinks
- Andreas Wild: Chronik der Stadt Ermsleben auf einer privaten Website
Einzelnachweise
- ↑ Reinhard Schmitt: Die Stadtkirche St. Sixtus in Ermsleben (= Kleine Hefte zur Denkmalpflege 3), Halle 2010
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ Amtsblatt f.d. Reg.-MD 05/00