Etikette in Japan

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Begründung: Ein Ratgeber-Artikel, der „japanische Etikette“ aus deutscher Brille beschreibt und sehr häufig „man“ gebraucht. Nach WP:WWNI sind Ratgeber in der WP zu vermeiden. Seite 2010 ist der Artikel als redundant zu Soziales Verhalten in Japan gekennzeichnet. Bereits 2011 wurde ein Löschantrag gegen den Artikel gestellt, siehe Wikipedia:Löschkandidaten/17._Februar_2011#Etikette_in_Japan_.28erl._bleibt.29. --Christian140 (Diskussion) 10:31, 2. Okt. 2016 (CEST)

Japans Etikette besteht aus zahllosen Regeln für richtiges Benehmen, was die verwendeten Sprachformen einschließt. Wichtige Punkte sind das Verhältnis von Alt und Jung, Vorgesetzten und Untergebenen, Lehrern und Schülern, Gruppenmitgliedern und Außenseitern sowie den Geschlechtern. Auch spielt das Verhältnis der Japaner zu Ausländern eine wichtige Rolle, da die Ganzheit der Japaner die größte Gruppe (uchi, innen) darstellt, in der der Ausländer zwangsläufig Außenseiter (soto, außen) ist.

Begrüßung

Anstatt sich die Hände zu schütteln, verbeugt man sich in Japan. Neben der Begrüßung hat das Verbeugen aber noch andere Funktionen, wie zum Beispiel des Sich-Bedankens oder Entschuldigens. Je nach Rang, Geschlecht oder gesellschaftlichem Kontext gibt es unterschiedliche Formen der Verbeugung, die hierarchisch aufgebaut sind. Entscheidend hierbei sind Alter, Geschlecht und ob man Gast oder Gastgeber ist. Männer legen bei der Verbeugung die Arme seitlich am Körper an, während Frauen ihre Arme auf dem Schoß zu einem Dreieck zusammenlegen. Für beide Geschlechter gilt generell, je tiefer die Verbeugung umso höher angesehen ist das Gegenüber. So verneigt sich zum Beispiel der Untergebene tiefer gegenüber dem Abteilungsleiter, als die Abteilungsleiter untereinander. Die Ausnahme hier wäre, wenn die beiden Abteilungen eine unterschiedliche Relevanz im Unternehmen hätten.

Visitenkarten sollten mit beiden Händen überreicht werden, so dass sie gleich lesbar sind. Zudem sollten sie gleich gelesen und erst nach der Verabschiedung, wenn das Gegenüber also nicht mehr sehen kann, was man macht, in das Portemonnaie oder die Tasche gesteckt werden.

Kommunikation

  • das Wort „Ja“ (hai) benutzen Japaner nicht wie im Deutschen. Es hat eher die Bedeutung „Ja, ich habe verstanden“ oder „Ja, ich höre zu“. Die Bedeutung als konkrete Zustimmung zu einem Sachverhalt ist in den japanischen Umgangsformen nicht verbreitet.
  • Japaner benutzen kein direktes „Nein“, so wie man es aus der deutschen Sprache kennt. Zwar gibt es ein japanisches Wort für Nein, dieses wird jedoch nur selten genutzt. Japaner signalisieren Ablehnung beispielsweise über ihre Körpersprache. Wenn das Gegenüber seine negative Einstellung zum Sachverhalt andeutet, kann man davon ausgehen, dass damit „Nein“ gemeint ist.

Zwischenmenschliche Beziehungen

Allgemeines
  • Es ist üblich, Blickkontakt zu meiden. Bei der Begrüßung zählt die Verbeugung; der Handschlag ist im Allgemeinen nicht angebracht.
  • Gäste bringen bei Besuchen kleine Aufmerksamkeiten mit; dabei sind kulinarische Kleinigkeiten/Knabbereien angemessener als Blumen. Für Ausländer ist ein Mitbringsel (Omiyage) aus dem eigenen Heimatland am besten.
  • In Japan ist es nicht üblich, Trinkgeld zu geben. Man sollte es niemandem aufdrängen. Dies führt zu Verärgerung und wird zuweilen sogar als Beleidigung empfunden.
Hygiene
  • In Japan wird es als unhöflich erachtet, wenn man sich im Beisein anderer laut die Nase putzt. Das „Hochziehen“ des Nasenschleims hingegen ist üblich. Die Nase sollte man sich unbeobachtet putzen, beispielsweise in einer der öffentlichen Toiletten.
Schuhe
  • In Restaurants und Privathäusern zieht man die Schuhe aus und stellt diese so hin, dass man sie beim Verlassen des Hauses bequem wieder anziehen kann. Für den Gang zur Toilette und zu den Gärten stehen meist extra Schuhe oder Pantoffeln bereit.
Sitzen
  • Man sitzt häufig auf dem Boden. Dabei ist es unhöflich, anderen beim Sitzen die Fußsohlen zu zeigen.
  • Man schlägt nicht die Beine übereinander.
Essen
  • Da das Essen in Japan einen sehr hohen Stellenwert hat, sollte man nicht auf offener Straße im Gehen essen. Zum Einnehmen von Speisen sollte man sich hinsetzen. Stäbchen werden nur zum Essen benutzt.
  • Getränke werden stets vom Gastgeber eingeschenkt. Man füllt sich sein Glas nicht selbst. Sollte der Gast nicht wollen, dass aufgefüllt wird, so belässt dieser einen Rest im Glas. Ein leeres Glas bedeutet für den Gastgeber, die Bedürfnisse des Gastes noch nicht befriedigt zu haben.
  • Das eigene Sushi darf nicht in ein gemeinsames Schälchen mit Sojasoße getunkt werden, sondern es muss Soße in ein separates Schälchen gegossen werden.
  • Wasabi oder Essen von einer von mehreren Personen geteilten Platte wird mit den umgedrehten Enden der Essstäbchen aufgenommen und nicht mit der Seite, von der gegessen wird.
  • Es ist üblich, Wasabi mit der Sojasoße in einem separaten Schälchen zu vermengen, das direkte Aufbringen des Wasabi auf dem Sushi ist aber akzeptiert.
  • Da Tod und Leben im Alltag akribisch voneinander getrennt werden, ist es mehr als unhöflich, seine Essstäbchen in eine mit Reis gefüllten Schale zu stecken. Die Assoziation zu der länglicheren Variante der Essstäbchen, welche dazu verwendet werden, die Knochen aus der Asche des Verstorbenen in die Urne zu füllen, liegt zu nahe.[1]
In der Öffentlichkeit
  • In manchen Stadtbezirken ist das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten. Aufgemalte Verbotsschilder auf den Gehwegen weisen darauf hin. Eine Zuwiderhandlung wird als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße bestraft. Zudem ist "Arukitabako", das Rauchen während des Gehens, nicht gerne gesehen.
In Verkehrsmitteln
  • In Bussen und U-Bahnen haben einige Sitze eine andere Farbe. Sie sind für ältere Menschen reserviert.
  • Es ist verpönt, in öffentlichen Verkehrsmitteln zu telefonieren, SMS versenden ist hingegen verbreitet und akzeptiert.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1]

Literatur

  • Hartmut Lamparth: Japanische Etikette: Ein Handbuch aus dem Jahre 1887, Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, September 1998, ISBN 3928463659
  • Klaus Kracht: Anstand und Etikette in Japan. Ein Forschungsgebiet, Japonica Humboldtiana 3 (1999), 1-47; 2 (1998), 1-58.
  • Andreas Neuenkirchen: Gebrauchsanweisung für Japan, Piper Verlag, Mai 2010, ISBN 3492275850
  • Andreas und Kerstin Fels: Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysanthemenwald - 50 Wege, sich in Japan zu blamieren, Conbook Verlag, Meerbuch (3. Aufl.) 2010, ISBN 978-3-934918-45-0
  • Diana Rowland: Japan-Knigge für Manager, ISBN 3593393328