Exsudation (Pflanze)
Exsudation (lateinisch exsudare, „ausschwitzen“, „abfließen“) bezeichnet in der Pflanzenphysiologie in einigen Fällen die Ausscheidung von Substanzen aus einer Pflanze; das abgegebene Material heißt Exsudat. Der Begriff ist nicht für alle Exkretions- und Sekretionsvorgänge üblich.
Insbesondere in der Ökologie gebraucht man den Begriff Exsudation für die diffusive Ausscheidung von Monosacchariden, Aminosäuren und anderen kleinmolekularen organischen Verbindungen. Die Organismen des Phytoplanktons exsudieren bis zur Hälfte der photosynthetisch gebildeten Verbindungen und beeinflussen damit das sie umgebende Wasser. Bei höheren Pflanzen erfolgt die Abgabe solcher Substanzen in die Umgebung über die Wurzeln, womit sie Teil der Rhizodeposition sind. Sie entfalten in der Rhizosphäre verschiedene Wirkungen, so können sie benachbarte Pflanzen allelopathisch beeinträchtigen, durch Mikroorganismen genutzt werden usw.[1][2]
Darüber hinaus werden auch Gummen, die aus Verletzungen der Rinde und anderer Pflanzenteile austreten, als Exsudate bezeichnet.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 5, überarbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-8274-2562-1, Stichwort Exsudation, S. 87 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – elektronische Ressource).
- ↑ Schaefer 2012, Stichwort Phykosphäre, S. 223
- ↑ Gerhard Eisenbrand, Peter Schreier (Hrsg.): Römpp-Lexikon Lebensmittelchemie. Lebensmittelrecht bearbeitet von Alfred Hagen Meyer. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-143462-7, Stichwort Gummi, S. 479 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).