FAKA (Kunstkollektiv)

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FAKA ist ein 2015 von Fela Gucci and Desire Marea in Johannesburg gegründetes Kunstkollektiv, das Performances auf dem Hintergrund von Queerness in Afrika produziert. Sie wurden in Deutschland durch ihren Auftritt auf der 9. Berlin Biennale 2016 bekannt. Weltweit sind sie durch Videos auf YouTube und ihre EPs bekannt, sowie durch ihre Auftritte auf Festivals. In Johannesburg veranstalten sie Nightclubevents unter dem Titel Cunty Power.[1]

Name des Kollektivs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Kunstkollektivs, FAKA, stammt aus der Sprache der Zulu und bedeutet wörtlich "eindringen und besetzen".[2] FAKA möchte dabei das Eindringen nicht nur als sexuelle Anspielung verstanden wissen, sondern explizit auch als Akt des Eindringens in exklusionistische Räume. Der Name ihrer Webseite Siyakaka kann frei mit "Wir scheißen auf alles" übersetzt werden, wobei die Originalversion offener in Hinblick darauf bleibt, was dieses "alles" sein könnte und bei Leserinnen und Hörerinnen Fragen danach auslöst, auf wen oder was hier "geschissen" wird. Über die Webseite hinaus steht Siyakaka für eine im weitesten Sinne feministische Ideologie, die sich insbesondere mit Weiblichkeit im queeren Kontext befasst.[3]

Kunststil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik ist ein wichtiger Teil der Kunst von FAKA, aber auch andere ästhetische Dimensionen wie Mode und das performative Element an sich sind Teil ihres Kunstausdrucks,[4] der sich auch auf die Sparten Literatur, Videokunst und Fotografie erstreckt.

Auch die Künstler selbst sind in gewisser Weise Teil ihrer eigenen Kunst und ihr Schaffen lässt sich nicht in die gewohnten Kategorien und Definitionen einordnen. Ihre Musik inkorporiert die rhythmischen Elemente von House und Gqom, eines elektronischen Tanzmusikstils aus Afrika; sie arbeitet mit Loops und Chants. Die Texte der Stücke gelten als gleichermaßen geistreich-witzig wie durchdacht und werden oft in Varianten des Sprechgesangs performt.[5] Fela Gucci und Desire Marea benennen ihre frühen Erfahrungen mit Gospel und Kwaito als prägende Einflüsse auf ihr Musikverständnis.[6]

FAKA wird auch als eine über die Auftritte des Kollektivs hinausgehende kulturelle Bewegung verstanden, die die in Südafrika dominante Cis-Hetero-Perspektive unterwandert.[7] In allen Bereichen ihrer Kunst fordern FAKA bestehende soziale Strukturen im postkolonialen Afrika heraus, in dem sie ihre eigene Erfahrung als queere Menschen aus diesem gesellschaftlichen Kontext in Bilder und Narrative stolz und freudig gelebter nichtbinärer Geschlechtsidentitäten übersetzen. Sie verstören mit ihrer Kunst das bestehende Vorurteil, dass Queerness nicht mit afrikanischen kulturellen Kontexten vereinbar sei.[8]

Musikveröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016 Bottoms Revenge (EP)
  • 2017 Amaqhawe (EP)

Festivalauftritte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. C. T. M. Festival: CTM 2018 Phase Out I. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juli 2020; abgerufen am 5. Juli 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ctm-festival.de
  2. FAKA – PUCH Open Air 2019. Abgerufen am 5. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. FAKA on penetrating art spaces and designing a new sound. Abgerufen am 5. Juli 2020 (englisch).
  4. FAKA. Abgerufen am 5. Juli 2020 (englisch).
  5. FAKA Unleashes Rhythmic GQOM Gem, 'Uyang ’Khumbula'. In: Platform. 16. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juli 2020; abgerufen am 5. Juli 2020 (britisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pltfrm.co.za
  6. “Ancestral gqom gospel sounds” – FAKA drop their debut EP ‘Bottoms Revenge’. In: Between 10and5. Abgerufen am 5. Juli 2020 (en-ZA).
  7. Johannesburg Duo FAKA Are Fighting Queer Erasure With Visibility. Abgerufen am 5. Juli 2020 (englisch).
  8. Floretta Boonzaier, Taryn van Niekerk: Decolonial Feminist Community Psychology. Springer, 2019, ISBN 978-3-03020001-5 (google.de [abgerufen am 5. Juli 2020]).