Forst (Bevern)

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Forst
Das Gut Forst von Osten

Das Gut Forst von Osten

Staat Deutschland
Ort Forst (Bevern)
Entstehungszeit 1494
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Gutshof des 16. Jahrhunderts
Ständische Stellung Amtssitz
Geographische Lage 51° 53′ N, 9° 28′ OKoordinaten: 51° 52′ 48″ N, 9° 28′ 19,2″ O
Forst (Niedersachsen)
Forst (Niedersachsen)

Domäne Forst ist ein Gutshof und ehemaliger, befestigter Amtssitz in der Gemeinde Bevern im niedersächsischen Landkreis Holzminden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Siedlung Forst erscheint erstmals im Jahr 980 in der historischen Überlieferung, größter Grundeigentümer war das Kloster Corvey. 1437 besaßen die Herren von Kannen aus Lügde in Forst elf Höfe und 16 Kothöfe. Im 15. Jahrhundert fiel das Dorf partiell wüst. 1494 wurde der Amtssitz des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg von der Burg Großer Everstein auf eine erhöhte Fläche westlich des Dorfes verlegt. Die noch verbliebenen 14 Bauern und Köter wurden ins damals wüste Lütgenade umgesiedelt.

Der von einer Umfassungsmauer umgebene Amtssitz wurde 1807 in eine Domäne umgewandelt, wobei ein großer Teil des früheren Gebäudebestandes verloren ging.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gegenwärtigen Bauten wurden erst im Laufe des 16. Jahrhunderts errichtet. Deshalb dürfte eine erste Bauphase existiert haben, über deren Gestalt nichts bekannt ist. Möglicherweise stammt das bisher noch nicht datierte, sogenannte „Schloss“ – das einzige Bruchsteingebäude auf dem Gutsgelände – aus dieser Zeit. Auf dem Stich von Merian ist 1654 ein angrenzender Turm dargestellt. Darüber hinaus besteht der heutige Baubestand aus dem alten und neuen Amtshaus, einem Kornhaus und einem Brauhaus. Diese Gebäude weisen sämtlich Fachwerkobergeschosse über Bruchsteinsockel auf.

An heute verschwundenen Baulichkeiten sind in den Schriftquellen eine Umfassungsmauer, eine Zollstation, eine Toranlage, ein Gefängnis, eine Kapelle, ein Lusthaus im Wesergarten und ein großes Vorwerk überliefert. Wahrscheinlich besaß die ursprüngliche Anlage den Charakter eines Wasserschlosses.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Kleinau: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig L–Z. Lax, Hildesheim 1968, S. 193 f.
  • Hans-Georg Stephan: Der Solling im Mittelalter (= Hallesche Beiträge zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Band 1). Archaeotopos, Dormagen 2010, S. 451.
  • Hans-Georg Stephan: Archäologische Studien zur Wüstungsforschung im südlichen Weserbergland. Erster Teil: Text (= Münstersche Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte. Band 10). Lax, Hildesheim 1978, S. 275 f.
  • Hans-Wilhelm Heine, Anja Schmidt-Engbrodt: Von der Burg zum Amtssitz: Rund um den Everstein. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen. Band 20, Heft 3, 2000, S. 151 f.
  • Paul Wigand: Der Corveysche Güterbesitz. Meyer, Lemgo 1831; S. 147 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Forst – Sammlung von Bildern
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Forst in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 20. Juli 2021.