Francesco Gennari

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Nachdruck einer Illustration aus De peculiari structura cerebri, nonnulisque ejus morbis. 1782.

Francesco Gennari (* 4. Oktober 1750 in Mataleto de Langhirano bei Parma; † 4. Dezember 1797)[1] war ein italienischer Anatom und Beschreiber des Gennari-Streifens, einer makroskopisch abgrenzbaren Schichtung der Großhirnrinde im Bereich des visuellen Kortex.

Gennari erhielt seine medizinische Ausbildung in Parma, zu seinen Lehrern zählte der Pathologe Michele Girardi. 1776, im Jahr seines Abschlusses, entdeckte Gennari mit bloßem Auge eine weiße Struktur am Occipitallappen eines menschlichen Gehirns. In seiner Schrift De peculiari structura cerebri, nonnulisque ejus morbis beschrieb er diese als lineola albidior.[2] Die später 1888 von Heinrich Obersteiner erstmals als „Gennari-Streifen“ bezeichnete Struktur war der erste Hinweis auf die regional unterschiedliche Schichtung der Großhirnrinde.[3]

1786 beschrieb Félix Vicq d’Azyr in Unkenntnis der Veröffentlichung Gennaris die Struktur erneut,[2] weshalb sie auch die Bezeichnung Vicq-d’-Azyr-Streifen trägt.[4] 1788 erfolgte eine Beschreibung durch Samuel Thomas Soemmering.[2]

Schriften (Auswahl)

  • De peculiari structura cerebri, nonnulisque ejus morbis. Parma 1782.

Einzelnachweise

  1. Edwin Clarke, Charles Donald O’Malley: The Human Brain and Spinal Cord: A Historical Study Illustrated by Writings from Antiquity to the Twentieth Century. Norman Publishing, 2. Auflage, 1996, ISBN 0-930405-25-0, S. 423.
  2. a b c John F. Fulton: A note on Francesco Gennari and the early history of cytoarchitectural studies of the cerebral cortex. In: Bulletin of the Institute for the History of Medicine. 5, 1937, S. 895–913.
  3. Stanley Finger: Origins of Neuroscience. Oxford University Press, 2001, ISBN 978-0-19-514694-3, S. 75.
  4. Mathias Bähr, Michael Frotscher: Neurologisch-topische Diagnostik. 9. Auflage, Thieme, Stuttgart 2009, ISBN 3-13-535809-7, S. 359.