Frank Hoffmeister (Schwimmer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Januar 2016 um 19:17 Uhr durch GT1976 (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Frank Hoffmeister
Persönliche Informationen
Name: Frank Hoffmeister
Nation: Deutschland Deutschland
Schwimmstil(e): Rücken
Geburtstag: 9. Oktober 1965
Geburtsort: Erfurt
Größe: 1,83 m
Gewicht: 76 kg

Frank Hoffmeister (* 9. Oktober 1965 in Erfurt) ist ein ehemaliger deutscher Schwimmer, der nach seiner Flucht aus der DDR ab 1985 für die Bundesrepublik Deutschland startete.

Leben

Frank Hoffmeister besuchte in der DDR die Kinder- und Jugendsportschule, im Vorfeld der Olympischen Spiele von Los Angeles gehörte der Rücken-Spezialist zum erweiterten Nationalkader. Im Mai 1984 konnte er sich bei einem internationalen Schwimm-Wettkampf, dem Sieben-Hügel-Schwimmen in Rom, von der DDR-Mannschaft absetzen und gelangte über die Deutsche Botschaft, ausgestattet mit einem Reisepass und einem Flugticket, in die Bundesrepublik. Dort kam Hoffmeister zunächst bei einer Tante in der Nähe von Bochum unter und setzte seine sportliche Laufbahn erfolgreich fort. Bei den Deutschen Meisterschaften 1985 siegte er über 100 m und 200 m Rücken, bei den Deutschen Meisterschaften 1986 war er, nun für die Wasserfreunde Wuppertal startend, über 50 m und 200 m Rücken erfolgreich. In den Jahren 1987, 1988 und 1989 dominierte er bei nationalen Meisterschaften die Rücken-Distanzen mit dem Gewinn von jeweils drei Titeln. Bei den ersten gesamtdeutschen Meisterschaften 1990 ging er für Wiesbaden an den Start und errang einen weiteren Titel über 100 m Rücken. In seiner aktiven Zeit stellte Frank Hoffmeister 32 DSV-Rekorde auf.[1]

Nachdem er 1985 noch von sich aus auf eine Teilnahme an den Europameisterschaften in Sofia verzichtet hatte,[2] gewann Hoffmeister bei den Weltmeisterschaften 1986 in Madrid über 200 m Rücken die Bronzemedaille, sowie zusammen mit Bert Goebel, Michael Groß und Andre Schadt Silber mit der 4x100 m Lagenstaffel. Im darauffolgenden Jahr holte er bei den Europameisterschaften in Straßburg erneut Bronze über 100 m Rücken. Bereits im Februar 1987 war Hoffmeister über 50 m Rücken mit 25,47 Sekunden Europarekord auf der Kurzbahn geschwommen, den er im März 1991 zweimal verbessern und auf 25,24 Sekunden steigern konnte.

1988 nahm er an den Olympischen Spielen von Seoul teil, konnte seine selbstgesteckten sportlichen Ziele dort aber nicht verwirklichen. Im Finale über 100 m Rücken belegte er Platz sieben, über 200 m Rücken verpasste er den Endlauf, konnte aber das B-Finale für sich entscheiden. Mit der 4x100 m Lagenstaffel verfehlte er mit Rang vier eine Olympiamedaille hingegen nur knapp.

Nach der Wiedervereinigung gehörte Hoffmeister zur ersten gemeinsamen deutschen Schwimm-Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 1991 in Perth, wo er nochmals zusammen mit Christian Poswiat, Michael Groß und Dirk Richter eine Bronzemedaille mit der 4x100 m Lagenstaffel gewann.

Frank Hoffmeister lebt heute als freier Fotograf in Berlin.

Einzelnachweise

  1. Frank Hoffmeister im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Die Flucht aus der DDR bleibt ein Trauma für immer, Welt Online vom 1. Oktober 2010

Weblinks