Friedensbrunnen (Dresden)

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Brunnen vor dem Johanneum
Friedensbrunnen, Victoria-Skulptur
Detail des Skulpturensockels

Der Friedensbrunnen oder Türkenbrunnen steht in der Dresdner Altstadt, er gehört mit zu den ältesten Brunnen der Stadt.

Lage

Der Brunnen steht auf dem Jüdenhof, westlich des Neumarkts vor dem Eingang des Johanneums, in welchem sich das Verkehrsmuseum Dresden befindet.

Aussehen

Der Sandsteinbrunnen besteht aus einem achteckigen Brunnenbecken mit einem Grundriss von 4,5 mal 4,5 Metern. Die acht Beckenseiten sind mit drei achtstrahligen Rosetten verziert. Das Becken ist von einem Granitsteig umgeben. Die Tiefe des Brunnens beträgt 1,4 Meter.

In der Beckenmitte steht eine achteckige Säule mit einem viereckigen Podest, an der sich eine Wasser speiende Maske befindet. Umseitig ist die Säule mit ovalen leicht gewölbten Reliefs mit lateinischen Inschriften verziert. Auf dem Podest steht die Skulptur der Siegesgöttin Victoria.

An der Rückseite des Brunnenbeckens befindet sich ein Auslaufrohr und darunter eine flachrunde Vertiefung im Granitsteig für den Wasserabfluss.

Geschichte

Der Brunnen entstand aus einem Röhrenkasten, der anfangs aus Holz, später aus Stein gefertigt wurde. Ursprünglich befand er sich an der Ostseite des Neumarkts.

Johann Friedrich Steger schuf 1616 den achteckigen Brunnen. Als ursprüngliche Brunnenfigur war eine Samsonfigur mit einem wasserspeienden Löwen geplant, die jedoch nicht ausgeführt wurde, da sich der Stadtrat nicht auf ein Bildwerk einigen konnte und die Kosten scheute.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg schuf Christoph Abraham Walther 1649/1650 eine Darstellung der Friedensgöttin Eirene für den Brunnensockel. Nach der siegreichen Schlacht am Kahlenberg gegen die Türken, an der der sächsische Kurfürst Johann Georg III. teilgenommen hatte, ersetzte man die Eireneplastik durch eine Victoriaplastik von Conrad Max Süßner. Deshalb trug der Brunnen auch den Namen Johann-Georgen-Brunnen, Victoriabrunnen oder Türkenbrunnen.

Als im Jahre 1866 das Denkmal für den sächsischen König Friedrich August II. auf dem Neumarkt errichtet wurde, versetzte man den Brunnen an seinen heutigen Standort. Im Jahr 1969 restaurierte der Bildhauer Egmar Ponndorf den Brunnen, dabei wurde eine Kopie der Brunnenplastik aufgesetzt.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.
  • Kunst im öffentlichen Raum. Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dezember 1996.

Weblinks

Commons: Friedensbrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 3′ 5,8″ N, 13° 44′ 23″ O