Friedrich von Saint Paul

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Friedrich Wilhelm Leopold von Saint Paul (* 9. April 1768 in Nordenburg; † 3. Februar 1813 in Crossen an der Oder) war ein preußischer Offizier und Ritter des Ordens Pour le Mérite.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich von Saint Paul entstammte einer hugenottischen Familie, die 1721 in Preußen geadelt wurde. Die Familie stellte die Gutsherren auf Steinbeck, Maternhof und Fuchshöfen im Kreis Königsberg in Preußen. Seine Eltern waren der Oberförster Pierre Jean von Saint Paul († 1787) und dessen Ehefrau Marie Dorothes Preiß.[1]

Friedrich von Saint Paul ergriff den Beruf eines Offiziers. Er avancierte zunächst nur langsam, wie es in Preußen vor dem Krieg gegen Napoleon die Regel war. Seine militärische Karriere begann nach dem Kriegsbeginn 1806, als er im Regiment „Towarzi“ diente, das zu den Truppen eines der wenigen in diesem Krieg sich erfolgreich schlagenden Generale der Preußischen Armee gehörte. Er wurde Adjutant des Generalleutnants Anton Wilhelm von L’Estocq und Major. Er nahm 1807 an der Schlacht bei Preußisch Eylau teil und schlug sich dabei so tapfer, dass ihm König Friedrich Wilhelm III. am 19. Februar 1807 den Orden Pour le Mérite verlieh. Aus der Begründung: „…hat vom 1.1.1807 bis zur Beendigung des Krieges bei dem Generallieutenant von L'Estocq Generaladjutantendienst gethan und in der Schlacht von Eilau ebenso durch persönliche Bravour sich rühmlich distinguiert, als er während des ganzen Feldzuges durch seine Thätigkeit, Geschicklichkeit und Eifer im Dienst bei allen Gelegenheiten sich vortheilhaft ausgezeichnet hat…“[2]

1797 heiratete er Friederike von Oppeln-Bronikowski (1779–1854).[3] Das Paar hatte mehrere Kinder, die mit einer Ausnahme alle jung starben:

  • Julius Heinrich Friedrich Reinhold (* 12. Januar 1803; † 7. Juni 1849), Oberst, Gefallen bei Fredericia[4] ⚭ 1832 Luise (Ludla) Julie Ernestine Veronika Leopoldine von Reckow (* 3. April 1803; † 2. Dezember 1888)

Seinen Nachkommen wurde vom preußischen Heroldsamt am 24. Januar 1889 die Genehmigung erteilt, den Namen Le Tanneux von St. Paul zu führen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marcelli Janecki (zugeschr. Bearb.): Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, Hrsg. Deutsche Adelsgenossenschaft, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 334.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1942, Teil B (Briefadel), 34. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 291. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1907, 1. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 480 f.
  2. Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens Pour le merite. Band I (ab 1740), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1913, S. 442.
  3. a b Walter von Hueck, Klaus von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, B (Briefadel), Band XX, Band 104 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke-Verlag, Limburg (Lahn) 1993, S. 473. ISSN 0435-2408
  4. C. R. Lessing: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, № 116, Sonntag, den 20. Mai 1849, Verlag Vossische Zeitung, Berlin 1849, Todesanzeige