Friedrich von Watzdorf

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Familienwappen derer von Watzdorf
Schloss Wiesenburg wurde von Friedrich von Watzdorf ausgebaut

Adam Friedrich August von Watzdorf (* 8. Juni 1753 in Wiesenburg/Mark; † 14. August 1809 ebenda) war königlich-sächsischer Kammerjunker, Appellationsrat und Hofrichter in Wittenberg und Steuereinnehmer des Kurkreises sowie Besitzer von Schloss Wiesenburg und der beiden Rittergüter Jößnitz und Röttis im sächsischen Vogtland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich von Watzdorf[1] stammt aus dem thüringischen Uradelsgeschlecht derer von Watzdorf. Sein Vater war der kursächsische Appellationsrat und Oberhofrichter in Leipzig Adam von Watzdorf (1718–1781), seine Mutter, dessen erste Ehefrau, Louise Sophie Brandt von Lindau-Wiesenburg (1720–1755). Erzogen wurde Friedrich u. a. von der Stiefmutter Henriette Philippine Charlotte von Pöllnitz-Benndorf (1733–1784).[2]

Er immatrikulierte sich offiziell im Dezember 1763 und nahm 1768 ein juristisches Studium an der Universität Leipzig auf, das er 1774 mit der Promotion abschloss. Als sein Hofmeister in Leipzig war in dieser Zeit der Freund Klopstocks Johann Carl Tiedemann (* 1736 in Elstra) tätig. Vom Landesherrn wird er 1787 zum Hofrichter zu Wittenberg berufen. Er war Mitglied einer 1768 gegründeten bedeutenden akademischen Lesegesellschaft in Leipzig, die vorwiegend von Bürgern getragen wurde.[3]

Friedrich heiratete 1788 in Zerbst Albertine Charlotte Elisa von Oppen-Jütrichow (1767–1811). Ihr gemeinsamer Sohn Kurt von Watzdorf wurde 1800 geboren und verstarb als Kammerherr in Berlin kurz nach dem Märzaufstand 1848. Ein weiterer Sohn, Otto von Watzdorf, war ein liberaler Jurist und Politiker, der u. a. der Frankfurter Nationalversammlung und dem Sächsischen Landtag angehörte.

Der Nachlass seines Vaters wird im Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrt. Darunter befinden sich auch zahlreiche Dokumente, die seine Person und deren Umfeld betreffen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1901, S. 871.
  • Camillo v. Watzdorf (Hrsg.), Geschichte des Geschlechtes von Watzdorf. Fortsetzung, Dresden 1903.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Donath: Schwarz und Gold. Die Familie von Watzdorf in Thüringen, Sachsen und Schlesien, Hrsg. Lars-Arne Dannenberg, Matthias Donath, in: Adel in Sachsen, Band 6, Verlag Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH, Meißen 2015, S. 35–429. DNB 1129387364
  2. Marcelli Janecki (zug. Red.): Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 3, Hrsg. Deutsche Adelsgenossenschaft, Vaterländische Verlagsanstalt, Verlag von W. T. Bruer, Berlin 1899, S. 739.
  3. Matthias Wießner: Die Journalgesellschaft – Eine Leipziger Lesegesellschaft um 1800, in: Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte, Wiesbaden 2004, S. 103–175. ISSN 0940-1954