Georg Heinrich von Berenhorst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2016 um 14:55 Uhr durch Luhmannschaft (Diskussion | Beiträge) (Angaben präzisiert - Ausgangsquelle bleibt nachzutragen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Georg Heinrich von Berenhorst in preußischer Uniform. Ölgemälde von Christoph Friedrich Reinhold Lisiewski, um 1756

Georg Heinrich von Berenhorst (* 26. Oktober 1733 in Sandersleben; † 30. Oktober 1814 in Dessau) war ein Militärschriftsteller.

Der natürliche Sohn des Fürsten Leopold I. von Anhalt-Dessau war 1757–60 Adjutant beim Prinzen Heinrich von Preußen und 1760 bei König Friedrich II. 1761 als Major verabschiedet, lebte er am Hof des Fürsten von Anhalt-Dessau, bereiste mit diesem sowie später mit dem Prinzen Hans Georg Frankreich, Italien und England, war Kammerpräsident, Hofmarschall und Oberhofmeister; seit 1790 lebte er ganz seinen wissenschaftlichen Arbeiten.

Berenhorst bezweifelte die vorherrschende Ansicht einer methodischen Kriegführung mittels Manövrierens, trat für eine Abschaffung des stehenden Heeres und Einführung einer Miliz ein und war damit Wegbereiter einer Volksbewaffnung und der allgemeinen Wehrpflicht.

Als Schriftsteller ist Berenhorst der Vorgänger von Adam Heinrich Dietrich von Bülow in Bestreitung veralteter Ansichten, so namentlich in seinen 1795 verfassten Betrachtungen über die Kriegskunst, ihre Fortschritte etc. (Leipzig 1797–99, 3. Aufl. 1827). Auch Aphorismen (Leipzig 1805) und Aus Berenhorsts Nachlaß (Dessau 1845–47, 2 Bde.) verdienen Beachtung.

Berenhorst war seit 1783 in zweiter Ehe mit Henriette von Bülow (1765–1813) aus dem Hause Schraplau verheiratet. Unter den sechs Kindern aus dieser Ehe waren der dessauische Geheime Kabinettsrat Georg von Berenhorst (1794–1852) und Thekla von Berenhorst (1808–1890), die in erster Ehe mit dem Gutsbesitzer Julius von Richthofen (1799–1862) verheiratet und damit die Urgroßmutter des Jagdfliegers Manfred von Richthofen (1892–1918) war.

Ruhestätte auf dem neuen Begräbnisplatz in Dessau

Werke

  • Betrachtungen über die Kriegskunst, über ihre Fortschritte, ihre Widersprüche und ihre Zuverlässigkeit, Berlin 1827, Digitalisat
  • Betrachtungen über einige Unrichtigkeiten in den Betrachtungen über die Kriegskunst, über ihre Fortschritte, ihre Widersprüche und ihre Zuverlässigteit, Berlin 1802, Digitalisat
  • Nothwendige Randglossen zu den Betrachtungen über einige Unrichtigkeiten in den Betrachtungen über die Kriegskunst über ihre Fortschritte, ihre Widersprüche und ihre Zuverlässigkeit, Leipzig 1802, Digitalisat
  • Aphorismen vom Verfasser der Betrachtungen über die Kriegskunst, Leipzig 1805, Digitalisat
  • Aus dem Nachlasse. Herausgegeben von Eduard von Bülow. Erste Abteilung 1845. Verlag von Aue in Dessau, books.google. Rezension in Literaturblatt (Beilage zum Morgenblatt für gebildete Stände) No. 48 vom 7. Juli 1846, S. 190 f. books.google

Literatur

  • Dietrich Allert, Georg Heinrich von Berenhorst. Bastard des Alten Dessauers. Sachsen-Anhalt, Beiträge zur Landesgeschichte, 7. Halle: Mitteldeutscher Verlag (1996) ISBN 3-354-00904-7
  • Dietrich Allert, Hinweis auf den Nachlass Berenhorst. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde 11 (2002) 206-216.
  • Richard von MeerheimbBehrenhorst, Georg Heinrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 287–289.
  • Walter Bußmann: Berenhorst, Georg von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 71 (Digitalisat).
  • Le Grand Tour des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau und des Prinzen Johann Georg durch Europa aufgezeichnet im Reisejournal des Georg Heinrich von Berenhorst 1765 bis 1768, Herausgegeben und kommentiert von Antje und Christophe Losfeld unter Mitarbeit von Uwe Quilitzsch im Auftrag der Kulturstiftung DessauWörlitz, 2 Bde. im Schuber, Halle 2012, ISBN 978-3-89812-931-2

Weblinks