Georges Bensoussan (Historiker)

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Georges Bensoussan (* 1952 in Marokko) ist ein französischer Historiker und Autor.

Leben

Bensoussan stammt aus einer alteingesessenen jüdischen Familie Marokkos, die nach Frankreich auswanderte. Er hat sich auf die Jüdische Geschichte Europas spezialisiert und beschäftigt sich dabei mit dem Antisemitismus, der Shoah, dem Zionismus und den Problemen des Gedenkens. Er ist Chefredakteur der französischen Zeitschrift Revue d'Histoire de la Shoah. Gleichzeitig verantwortet er die Veröffentlichungen des Mémorial de la Shoah im Viertel Marais in Paris, so zum Beispiel über das von Emmanuel Ringelblum und anderen im Warschauer Ghetto angelegte und versteckte Archiv.

Wirken und Kontroversen

In seinen Arbeiten bezeichnet Bensoussan unter anderem die Vernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg nicht als Anomalie in der europäischen Geschichte sondern als Folge einer logischen Entwicklung.

2002 gab Bensoussan unter dem Pseudonym Emmanuel Brenner ein Buch mit dem Titel Les territoires perdus de la République: antisémitisme, racisme et sexisme en milieu scolaire heraus. In diesem Buch werden Aussagen von Lehrern und Schulleitern veröffentlicht, die eine antisemitische, rassistische und sexistische Haltung von Schülern unter dem Einfluss von mohammedanischen Einwandererdkindern aufzeigen.[1]

Bensoussan lehnt einen Unterricht über die Shoah in den französischen Grundschulklassen ab, da die Kinder in diesem Alter noch nicht reif genug seien, um mit dem Thema konfrontiert zu werden.

Ehrungen und Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • 1989: Génocide pour mémoire. Des racines du désastre aux questions d'aujourd'hui. Éditions du Félin, Paris, ISBN 2-86645-052-3.
  • 1993: L'idéologie du rejet. Enquête sur "Le Monument Henry" ou archéologie du fantasme antisémite dans la France de la fin du XIXe siècle. Éditeurs Manya, Levallois-Perret, ISBN 2-87896-093-9.
  • 1996: hier: 2012, fünfte, aktualisierte Auflage: Histoire de la Shoah. Presses Universitaires de France, Paris, ISBN 978-2-13-059324-9.
  • 1998: mit Anne Baron et al.: L'Aubrac. Éditions M. Houdiard, Paris, ISBN 2-912673-01-1.
  • 2002: Auschwitz en héritage? D'un bon usage de la mémoire. Éditions Mille et une nuits, Paris, ISBN 2-84205-736-8.
  • 2002: Les territoires perdusde la République: Antisémitisme, racisme et sexisme au milieu scolaire, Éditions Mille et une nuits, Paris
  • 2003: Zweite, verbesserte Auflage: Une histoire intellectuelle et politique du sionisme (1860-1940). Éditions Fayard, Paris, ISBN 2-84205-736-8.
  • 2004: France, prends garde de perdre ton âme. Éditions Mille et une nuits, Paris, ISBN 2-84205-829-1.
  • 2006: Europe, une passion génocidaire. Essai d'histoire culturelle. Éditions Mille et une nuits, Paris, ISBN 2-84205-936-0.
  • 2008: Un nom impérissable: Israel, le sionisme et la destruction des Juifs d'Europe (1933-2007). Éditions du Seuil, Paris, ISBN 978-2-02-092848-9.
  • 2012: Juifs en pays arabes: Le grand déracinement 1850-1985. Tallandier, Paris, ISBN 978-2-847348873.

Einzelnachweise

  1. Ist „Mein Kampf“ heute noch gefährlich, M. Bensoussan? in FAZ vom 13. Oktober 2012, Seite Z 6