Gesetzbuch von Kalantiaw

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Das Gesetzbuch von Kalantiaw ist eine Legende, die ursprünglich aus der Region des heutigen Provinz Negros Occidental stammt und von einem Gesetzbuch handelt, das ursprünglich in der Maragtas-Legende eingebettet war. Die Legende besagt, dass der Datu Kalantiaw ein Gesetzbuch mit 18. Artikeln um das Jahr 1433 verfasst haben soll. Die Legende des Gesetzbuches des Kalantiaw wurde in einem zweibändigen Manuskript des Priesters José María Pavón zuerst niedergeschrieben und soll aus den Jahren 1838 und 1839 stammen. Sie trägt den Namen Las antiguas leyendes de la Isla de Negros (Deutsch: Die alten Legenden von der Insel Negros). Die eigentliche Originalerzählung soll von Don Marcelio Orfila of Zaragoza aus dem Jahre 1614 stammen, er soll sie von einem Datu von der Insel Panay erhalten haben.

Kontroverse

Die Originalität des Gesetzbuches von Kalantiaw ist höchst umstritten, da das von Don Marcelio Orfila of Zaragoza geschriebene Manuskript nicht auffindbar ist und auch die Person in den spanischen Archiven nicht nachgewiesen werden kann. Der erste schriftlich Druck stammt aus dem Jahr 1913 unter dem Titel Civilización prehispana published in Renacimiento Filipino. In ihm werden 16 Artikel vermerkt und es wird berichtet, dass König Kalantiaw ein zerstörtes Fort in Gagalangin wieder aufbauen ließ und zwar im Jahr 435 nach Cristus. Vielfach wird die Authentizität der Legende angezweifelt da erst 16, später 17 und heute 18 Artikel in dem Gesetzbuch stehen. Auch wanderten die Orte der Geschichte vom Süden von Panay nach auf die Insel Negros und später an die Nordspitze der Insel Panay, der heutigen Provinz Aklan, wo nach der offiziellen philippinischen Version der Regierungssitz des Datu Kalantiaw in der Gemeinde Banga gelegen haben soll.

Da die Geschichte der Legende des Gesetzbuches von Kalantiaw erst 1913 publiziert wurde, wird von modernen Historikern angenommen, dass die Legende um das Gesetzbuch in dem Zusammenhang steht, der jungen philippinischen Nation, eine vorkoloniale Geschichte zu geben. Auf die Spitze getrieben wurde die Legende von philippinischen Historikern und dem Ex-Diktator Ferdinand Marcos, der am 24. Januar 1973 das Gesetzbuch des Kalantiaw als eine Auszeichnung für die Philippinen, als ein historisches Land von Recht und Gesetz öffentlich verkündete. Er unterzeichnete anschließend den Präsidentenerlass Nr. 103 und ließ die Kalantiaw-Gedenkstätte errichten. Dieses stand auch in Zusammenhang mit der Bewegung Bagong Lipunan (deutsch: Neue Gesellschaft), die von Marcos initiiert wurde. Wie bei den Maharlikas wurde auch hier ein nationaler Mythos um das Gesetzbuch von Kalantiaw gewoben.

Weblinks