Giessen (Wädenswil)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. April 2016 um 13:47 Uhr durch TaxonBot (Diskussion | Beiträge) (kf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Giessen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Horgen
Politische Gemeinde: Wädenswili2w1
Postleitzahl: 8820
Koordinaten: 694377 / 230989Koordinaten: 47° 13′ 23″ N, 8° 41′ 5″ O; CH1903: 694377 / 230989
Höhe: 408 m ü. M.
Karte
Giessen (Wädenswil) (Schweiz)
Giessen (Wädenswil) (Schweiz)
ww{ww

Der Giessen ist eine kleine Halbinsel am Zürichsee und ein Stadtteil von Wädenswil.

Lage

Der Ortsteil Giessen liegt an einer steilen Uferpassage direkt am See. Die vom Reidbach geformte Halbinsel ist durch die Zuggeleise$er Zürichseebahn vom Rest der Ortschaft abgeschnitten und nur über einen Bahnübergang und durch eine Fussgänger-Unterführung zu erreichen.

Geschichte

Giessenmühle

Erstmals erwähnt wurde der Ort 1468 im Steuerrodel als Mühle „underm Giessen“.[1] Im 19. Jahrhundert wurde der Giessen zum Standort diverser Industriebetriebe wie der Tuchfabrik Pfenninger und Teilen der Brauerei Wädenswil.

Die textile Heimarbeit brachte Wädenswil um 1811 den ersten industriellen Aufschwung. 1832 entstand die Tuchfabrik Pfenninger auf der Giessen-Halbinsel. Wädenswil profitierte von der Ablösung der Heimarbeit durch die Fabrikarbeit von 1900 bis 1910. Der starke wirtschaftliche Aufschwung machte aus dem einstigen Bauerndorf eine Industriegemeinde. Wegen des Niedergangs der Textilindustrie musste die Tuchfabrik Pfenniger den Betrieb 1976 einstellen.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wandelte sich der Ort zunehmend zum Wohnquartier. Östlich an der Grenze zu Richterswil entstand etwa die Siedlung Staubeweidli, westlich anstelle ausgedienter Industriegebäude der Brauerei die Überbauung Lagomio. Eine weitere Wohnüberbauung unter dem Namen Peninsula direkt auf der Halbinsel ist geplant.[2]

Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Halbinsel Giessen mit der ehemaligen Tuchfabrik Pfenninger (Maillart-Bau mit Hochkamin)

Die Giessenmühle aus dem 16. Jahrhundert zählt heute zu den ältesten Gebäuden Wädenswils. Die ehemalige Tuchfabrik Pfenninger mit ihrem Hochkamin sowie die ehemaligen Bierlagerstollen der Brauerei Wädenswil sind wichtige Zeugnisse der Industriearchitektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Textilfabrik Pfenninger wurde 1905 von Robert Maillart entworfen und gilt wegen der grossen Hallen, die dank neuer Statik möglich wurden, als wegweisender Industriebau. Die vom See aus gut sichtbare neoklassizistische Villa von Albert Kölla gilt als Wahrzeichen der Halbinsel. Die Giessbach Ranch ist der einzige rund um die Uhr geöffnete Gastronomiebetrieb in Wädenswil.[3]

Der Giessbachfall im Tobel des Reidbachs direkt oberhalb von Giessen ist einer der höchsten Wasserfälle der Region Zürichsee.

Weblinks

Commons: Giessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Peter Ziegler: Aus der Geschichte der Siedlung Gießen in Wädenswil, Wädenswil 1960.
  • Peter Ziegler: Wädenswil - Band I & II. Verlag Stutz & Co., Wädenswil 1982.

Einzelnachweise

  1. Peter Ziegler: Wädenswil - Band I & II. Verlag Stutz & Co., Wädenswil 1982.
  2. Peach Property Group (PDF; 212 kB)
  3. [1] Giessbach Ranch