Giovanni Miccoli

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Giovanni Miccoli (* 1933 in Triest) ist ein italienischer Kirchenhistoriker.

Miccoli studierte in Pisa, München und London und lehrte von 1962 bis 1967 Kirchengeschichte in Pisa. Seit 1968 lehrte er in Triest. Von 1985 bis 1987 lehrte er Kirchengeschichte an der Universität Venedig, seit 1987 wieder in Triest. Er war Vorstandsmitglied der 1902 von Paul Sabatier gegründeten "Società internazionale di studi francescani". 2007 wurde er zum Mitglied des Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti gewählt. Sein erstes Buch war eine Abhandlung über Petrus Igneus, Bischof von Albano. Sein Buch I dilemmi e i silenzi di Pio XII. ist in Italien bereits in zweiter Auflage erschienen, jedoch noch nicht ins Deutsche übersetzt worden. Eine französische Übersetzung erschien 2005. Nach Ansicht des Paderborner Historikers Rainer Decker ist es ein Beweis dafür, "dass man auf hohem intellektuellen Niveau, aber ohne Schwarz-Weiss-Zeichnung die Politik Pius' XII. kritisch darstellen kann".[1] Der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf meint, das Buch enthalte "die wohl beste Zusammenfassung über den Wissensstand der Römischen Kurie zur Shoah".[2] Der Potsdamer Historiker Thomas Brechenmacher lobte, Miccolis Buch argumentiere "sehr detailkräftig und abwägend".[3] Martin Rhonheimer urteilt, das Buch sei die seiner Ansicht nach "ausgewogenste und am besten dokumentierte Studie" über das Verhältnis von Pius XII. zum Holocaust. "Sie wurde leider noch nicht ins Deutsche übersetzt".[4]

Veröffentlichungen

  • Pietro Igneo. Studi sull'età gregoriana. Roma 1960.
  • Chiesa Gregoriana. Ricerche sulla riforma del secolo XI. Firence 1966.
  • I dilemmi e i silenzi di Pio XII. Milano 2000.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=2126
  2. Theologische Revue 105 (2009) Sp. 273.
  3. In: Karl-Joseph Hummel/Michael Kißener (Hrsg.), Die Katholiken und das Dritte Reich. Kontroversen und Debatten. Paderborn u.a. 2009. S. 126.
  4. M. Rhonheimer, Christentum und säkularer Staat. Freiburg i. Br. 2012. S. 171.