Google Fiber

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Google-Fiber-Logo
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Google Fiber ist ein Projekt von Alphabet Inc. zum Aufbau eines Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes. Die Datenübertragungsrate beträgt bis zu einem Gigabit pro Sekunde (1 GBit/s) und ist symmetrisch, daher sind Up- und Downstream gleich schnell. Bis zur Gründung der Holding Alphabet Inc. im Rahmen der Umstrukturierung von Google war es noch ein Projekt von Google.[1][2]

Der Aufbau der teilweise experimentellen Breitbandinternetinfrastruktur[3] begann in Kansas City (Kansas) und Kansas City (Missouri), welche aus über 1100 bewerbenden Gemeinden ausgewählt wurden.[4] Am 30. März 2011 gab Google bekannt, dass Kansas City in Kansas die erste Stadt sein wird, in der das neue Netzwerk aufgebaut wird.[5] Im April 2013 gab Google bekannt, dass Google Fiber auch in Austin (Texas) sowie Provo (Utah) aufgebaut werden soll.[6][7]

Experimenteller Charakter

Beim Projekt geht Google anders vor als traditionelle Netzbetreiber:

  • Um teure Tiefbauarbeiten zu vermeiden, verlegte Google in Kansas City die Leitungen über vorhandene, oberirdische Masten.
  • Google verzichtete bisher auf eine Telefoniefunktion, angeblich wegen hoher Kosten. Aktuell laufen allerdings erste Tests [8].
  • Google baut die verwendeten Set-Top-Boxen und Router selbst.[9]

Außerdem wurde im Juni 2016 der Provider Webpass durch Google Fiber übernommen, welcher Point-to-Point-Wireless-Verbindungen nutzt, um Glasfasernetzwerke ohne Tiefbauarbeiten anzubieten. Google Fiber kündigte an, die neuen Technologie zu testen und bis Ende 2017 damit neue Netzwerke aufzubauen.[10]

Geschäftsmodell

Experten zweifeln am Geschäftsmodell von "Google Fiber".[11] Die Kosten betragen nach Schätzungen 850 bis 1250 Dollar pro Kunde.[12]

Um die Kosten niedrig zu halten, wurden teure Tiefbauarbeiten vermieden und nur Stadtteile ausgebaut, in denen sich genug Menschen anmeldeten.[9] Ein Teil der Kosten wird durch Steuergelder finanziert.[13] Eine Gigabit-Leitung bietet Google für 70 Dollar pro Monat an, mit Kabel-TV für 120 Dollar pro Monat. Außerdem gibt es ein auf sieben Jahre garantiertes Angebot mit 5 MBit/s Bandbreite, bei dem der einmaligen Zahlung von 300 US-Dollar keine monatlichen Gebühren fällig werden.

Der Mutterkonzern Alphabet forderte im August 2016 Google Fiber auf, 500 der 1000 Mitarbeiter zu entlassen - nach 280 Millionen Dollar Quartalsverlust. Der Glasfaserausbau in San José wurde beendet.[14]

Weblinks

Commons: Google Fiber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daniel AJ Sokolov: Revolution bei Google: Abspaltungen und eine Holding. heise online, 11. August 2015, abgerufen am 9. September 2015.
  2. Google Fiber KCK
  3. Miguel Helft: Hoping for Gift From Google? Go Jump in the Lake. (en) The New York Times, 21. März 2010, abgerufen am 14. November 2012.
  4. More than 1,100 communities seek Google network. The Huffington Post, 26. März 2010, abgerufen am 14. November 2012 (englisch).
  5. Ultra high-speed broadband is coming to Kansas City, Kansas. Google, 30. März 2010, abgerufen am 14. November 2012 (englisch).
  6. Google Fiber’s Next Stop: Austin, Texas. Google, 9. April 2013, abgerufen am 9. April 2013 (englisch).
  7. Google Fiber—On the Silicon Prairie, the Silicon Hills, and now the Silicon Slopes. Google, 17. April 2013, abgerufen am 24. September 2013 (englisch).
  8. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Fiber-soll-in-den-USA-kuenftig-VoIP-anbieten-3088131.html
  9. a b Golem.de: Mit 1 GBit/s ohne Volumenlimit lässt sich Geld verdienen, abgerufen am 20. September 2013.
  10. Achim Sawall: Google Fiber kauft Wireless-Gigabit-Provider Webpass. In: golem.de. 23. Juni 2016, abgerufen am 28. August 2016.
  11. Technology Review: Vorstoß in die Fiberhood, abgerufen am 23. September 2013
  12. heise.de: Experten zweifeln an Geschäftsmodell "Google Fiber", abgerufen am 20. September 2013.
  13. heise.de: Google bringt Glasfaser nach Texas, abgerufen am 23. September 2013
  14. Sebastian Grüner: Google Fiber soll Alphabet zu teuer sein. In: golem.de. 26. August 2016, abgerufen am 28. August 2016.