Gottfried Sellius

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Gottfried Sellius (auch Godofredus, Godefroy, Godofredi Sellii) (* um 1704 in Danzig; † 25. Juni 1767 in Charenton bei Paris) war ein Jurist und Naturforscher.[1]

Leben

Er studierte in Marburg und Leiden bei Herman Boerhaave, wo er Doktor der Rechte wurde. 1733 hatte er sein Mikroskop auf den Teredo navalis Linnaeus gerichtet, der die Republik in Aufregung versetzt hatte.[2] [3]

1735 kam er als a.o. Professor der Rechte und Beisitzer der Juristenfakultät nach Göttingen. Schon im folgenden Jahr ging er als kgl. preußischer Hofrat und o. Professor der Rechte und Philosophie nach Halle. Bald darauf begab er sich nach Berlin, wo er 1739 Professor für Physik am Collegium medicum war.[4] 1741 ging er von Berlin nach Paris.[5]

Zwischenzeitlich war er auch wieder in Holland.

Im Juni 1744 schloß er mit dem Verleger André Le Breton einen Vertrag für die Übersetzung der Werke des Metaphysikers Wolff. Auf seine Anregung erwarb Le Breton 1745 eine Drucklizenz für eine Übersetzung der Cyclopaedia. Mit dem zweiten Übersetzer, John Mills, kam es jedoch zu einer Prügelei.

Ab 1750 erteilte er in Paris Unterricht in der deutschen Sprache. Er beherrschte auch die nordischen Sprachen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • [De imaginario] Dissertatio philosophico-juridica inauguralis de imaginario, quod scientiis adhaeret, in jurisprudentia detegendo / D. Hermanni Boerhaave ... publice ac solemni Examini submittit Godofredus Sellius; 1730
  • Responsiones ad Vindicias hujus methodi ; 1735
  • Principia philosophiae naturalis experimentis stabilita in usus academicos; 1738
  • Epistola Ad Virum Celeberrimum Atque Excellentissimum Joannem Wolfgang Trier; Amsterdam, 1735
  • La Double Beauté : Roman Étranger , 1754, mit Dujardin
  • Übersetzung von Histoire naturelle de l'Islande, du Groenland, du détroit de Davis, et d'autres pays situés sous le Nord des Johann Anderson, 1750
  • Histoire de l' art chez les anciens; bis 1766, mit Johann Joachim Winckelmann und Jean-Baptiste-René Robinet
  • Histoire générale des Provinces-Unies; bis 1770 mit Bénigne Dujardin (1722–1770)

Literatur

  • Lodewijk C. Palm: Sellius and his newtonian teaching of physics in Halle, Janus 64 (1977) 15-24.
  • Lodewijk C. Palm: Gottfried Sellius (1704-1767); in: W. Kaiser & A. Völker, eds., Hallesche Physiologie im Werden, Wissenschaftliche Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1981/39 [T 41] 90-101.

Belege

  1. Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen ...; Band 13, S. 85
  2. Fish: A student's guide to the seashore; S. 326
  3. Edward G. Ruestow: The Microscope in the Dutch Republic: The Shaping of Discovery; S. 264
  4. Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften: ihre Mitglieder und Preisträger; S. 335
  5. Hartkopf: Die Akademie der Wissenschaften der DDR: ein Beitrag zu ihrer Geschichte; S. 376