Greif (Schiff, 1935)

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Greif
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Motorboot mit Schraube
Heimathafen Konstanz
Eigner Deutsche Reichsbahn
Bauwerft Bodan-Werft, Kressbronn
Übernahme 1935
Verbleib 1945 beschlagnahmt und in Frankreich als Barkasse eingesetzt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 20,075 m (Lüa)
Breite 4,21 m
Tiefgang (max.) 1,10 m
Verdrängung 23,425 t
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Maschinen­leistung 225 PS (165 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,34 kn (25 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 25

Die Greif war ein Rettungs-, Bergungs- und Inspektionsboot der Deutschen Reichsbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Motorboot Greif im Schiffs­verzeichnis der Bodenseeschiffe von etwa 1944 im Maschinenamt Konstanz der Deutschen Reichsbahngesellschaft

Das Dienstboot Greif[1] sollte auftragsgemäß von der Bodan-Werft für die Deutsche Reichsbahn in Lindau aus einem Umbau der nicht zufriedenstellenden Stadt Radolfzell entstehen. Die Werft baute jedoch ohne die Auftraggeberin korrekt zu informieren einen deutlich kleineren Neubau. Den nicht verwertbaren alten Schiffsrumpf soll die Werft im Bodensee versenkt haben. Bei der Übernahme akzeptierte die Reichsbahn dennoch die Variante der Werft. Trotz einiger verbauter Originalteile war die Greif kein Umbau, dazu waren die Schiffsmaße zu unterschiedlich.[2]

Das Motorboot war mit einem Patentschlepphaken ausgerüstet und wurde unter anderem zum Verholen von anderen Wasserfahrzeugen wie Dampfern und Kähnen eingesetzt. Zur Bergung von havarierten Fahrzeugen war es mit einer selbstansaugenden Kreiselpumpe von 200 m³ Stundenleistung ausgerüstet. Die Anschlussstutzen, an denen Saugschläuche zum Lenzen angeschlossen werden konnten, befanden sich an Deck. Eine Feuerlöscheinrichtung für 60 m³ Stundenleistung mit großer Reichweite war ebenfalls eingebaut.[3]

Das Schiff war bis 1945 als Dienstboot auf dem Bodensee mit Heimathafen Konstanz im Einsatz und wurde bei Kriegsende von der Besatzungsmacht beschlagnahmt und nach Frankreich abtransportiert. Dort soll es bis in die 1990er Jahre als Barkasse in Rouen eingesetzt worden sein.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Berg: Die Motorschifffahrt auf dem Bodensee unter der Deutschen Reichsbahn und in der Nachkriegszeit. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher u. a. 2011, ISBN 978-3-89735-614-6.
  • Dietmar Bönke: Schaufelrad und Flügelrad. Die Schifffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-714-4.
  • Werner Deppert: Die weiße Flotte – Wissenswertes über die Schiffahrt auf dem Bodensee. Friedr. Stadler, Konstanz 1977, ISBN 3-7977-0018-0.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nicht zu verwechseln mit dem Bregenzer Dienstboot Greif (1930), das 1945 ebenfalls nach Frankreich abtransportiert wurde. Siehe Dietmar Bönke (Literatur) S. 249
  2. Siehe Datenvergleich bei Dietmar Bönke (Literatur) S. 255 und die detaillierte Baugeschichte anhand der Akten der Reichsbahn in Michael Berg (Literatur) S. 192–196.
  3. Nach dem Werftprospekt der Bodan Werft Kressbronn von 1935.