Grüner See (Tragöß)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. August 2016 um 20:50 Uhr durch Rmcharb (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 37.209.56.66 (Diskussion) auf die letzte Version von Rmcharb zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Grüner See
Blick vom Grünen See Richtung Meßnerin
Geographische Lage Steiermark, Österreich
Daten
Koordinaten 47° 32′ 29,9″ N, 15° 3′ 20,5″ OKoordinaten: 47° 32′ 29,9″ N, 15° 3′ 20,5″ O
Grüner See (Tragöß) (Steiermark)
Grüner See (Tragöß) (Steiermark)
Höhe über Meeresspiegel 776 m ü. A.
Fläche 5 ha[1]
Breite 200 m
Maximale Tiefe 12 m[2]

Besonderheiten

Tiefe stark jahreszeitenabhängig

Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITEVorlage:Infobox See/Wartung/SEELAENGEVorlage:Infobox See/Wartung/NAHESTADT

Der Grüne See ist ein Stillgewässer in der Steiermark auf dem Gebiet der Gemeinde Tragöß-Sankt Katharein. Er liegt auf der Südseite der Hochschwabgruppe.

Der See wird an einer Bergsturzmasse aufgestaut, die in prähistorischer Zeit von der Südflanke der Meßnerin Richtung Tragöß abrutschte.[3]

Dieser See füllt sich mit Einsetzen der Schneeschmelze auf den umliegenden Berghängen sanft mit sehr klarem Wasser. Das Wasser ist daher kalt (5 bis 6 °C) und der Wasserstand stark jahreszeitabhängig. Die größte Höhe erreicht der Wasserspiegel im Frühsommer, dann ist der See an seiner tiefsten Stelle ungefähr 10 Meter tief.

Reines Wasser absorbiert rote Lichtanteile und erscheint in dicken Schichten daher blau-grünlich. Berge um den See lenken Winde ab, der See liegt in einer Mulde die einen Kaltluftsee erhält, der somit recht windstill liegende kleine See bildet somit kaum Wasserwellen an der Oberfläche aus. Damit ist auch aus flachem Winkel guter Einblick ins Wasser möglich. Zwischen Gras sichtbarer heller Kalkstein am Boden und geringe Mengen an trübend dispergiertem Kalkstaub tragen zur Helligkeit unter Wasser bei. Der See wird als „smaragdgrün schimmernd“ wahrgenommen, ihm fehlt in weiten Bereichen ein dauerhaften Seen eigener dunkler schlammiger Untergrund.

Die außerordentlich hohe Sichtweite im Wasser beträgt bis zu 50 Metern, daher war der See bei Tauchern sehr beliebt. Das Tauchen im Grünen See wurde mit 1. Januar 2016 aus naturschutzrechtlichen Gründen verboten.[4] Er trocknet im Herbst fast völlig aus, Wiesen mit Wanderwegen und Sitzbänken liegen dann wieder an der Luft.

Durch die oft ruhige Wasseroberfläche und die Lichtbrechung an ihr hat man von unter Wasser einen weitwinkeligen scharfen Blick auf den Wald rundum und die relativ steil und felsig aufragenden Berge. In Rückenlage beim Blick vertikal nach oben gelingt es, die Berge rechts und links zugleich im Blickfeld zu haben, denn die Tele-Wirkung der Scheibe der Tauchmaske wird durch den Weitwinkel-Effekt an der – parallelen – Wasseroberfläche kompensiert.

Am 16. September 2014[5] postete Ashton Kutcher einen Link zu einem bebilderten englischen Artikel[6] über die Unterwasserwelt des Sees, der innerhalb von 17 Stunden 11.367 mal geteilt wurde[7] und über 80.000 Likes bekam.[8] Am 25. Oktober 2014 wurde der Grüne See bei der österreichweiten ORF-TV-Show 9 Plätze – 9 Schätze von Zusehern und einer Jury zum schönsten verborgenen Platz Österreichs gewählt.[9] Dies sorgte zumindest 2015 für einen internationalen Ansturm durch Touristen.[10]

Am 8. Oktober 2015 gab der Tourismusverband Tragöß ein Tauchverbot sowie ein Verbot jeglicher Nutzung (Schwimmen, Bootfahren usw.) bekannt. Begründet wird das mit der negativen Auswirkung der Aufwirbelungen von Sediment durch die Wassersport- und Tauchaktivitäten. Das Verbot gilt ab dem 1. Jänner 2016.[11]

Bilder

Weblinks

Commons: Grüner See, Tragöß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bergsee Grüner See. In: bergfex.at. Abgerufen am 2. Dezember 2014.
  2. Gruner See, Styria: A Park That Turns Into a Lake in Summer. Abgerufen am 28. März 2014.
  3. Gerhard Abele: Bergstürze in den Alpen. Ihre Verbreitung, Morphologie und Folgeerscheinungen. München 1974. Habilitationsschrift der Fakultät für Bio- und Geowissenschaften der Universität Karlsruhe. (Wissenschaftliche Alpenvereinshefte, gemeinsam herausgegeben von den Hauptausschüssen des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins, Heft 25).
  4. Grüner See (Österreich) – Tauchseen Portal. Abgerufen am 28. März 2014.
  5. Ashton Kutcher: This magic moment... In: facebook.com. 16. September 2014, abgerufen am 13. März 2016 (englisch, März 2016: 14.943 Mal geteilt und 81.674 Likes, 1448 Kommentare; lt. Zeit waren es im Juli 2015: 15.023 mal geteilt, 81.964 Likes, und 1.462 Kommentare).
  6. Justina Bakutyte: Every Spring This Park In Austria Disappears Under Water. Take a look at the real life Atlantis. In: A Plus. 14. September 2014, abgerufen am 13. März 2016 (englisch).
  7. Wie geil ist das denn? In: facebook.com. Antenne Steiermark, 17. September 2014, abgerufen am 13. März 2016.
  8. Redaktion: Ashton Kutchers Reklame für einen steirischen See. In: DerStandard.at. 18. September 2014, abgerufen am 13. März 2016.
  9. Grüner See gewinnt ORF-Show 9 Plätze – 9 Schätze. In: steirische-spezialitaeten.at. Abgerufen am 26. Oktober 2014.
  10. Wolfgang Lerchner: Atlantis alpin. In: Zeit Online. 16. Juli 2015, abgerufen am 13. März 2016.
  11. Tourismusverband Tragöß verhängt Tauchverbot. 8. Oktober 2015, abgerufen am 29. November 2015.