Hadj Mohammed Mesfewi

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Hadj Mohammed Mesfewi (arabisch الحاج محمد المسفيوي, DMG al-Ḥāǧǧ Muḥammad al-Masfīwī), genannt der Erzmörder von Marrakesch, († 13. Juni 1906) war ein marokkanischer Serienmörder, der mindestens 36 Frauen ermordete und dafür hingerichtet wurde.

Darstellung von Mesfewis Einmauerung in einer Zeitung, 1906

Morde und Hinrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mesfewi arbeitete als Schuster und Händler. Mit Unterstützung einer 70-jährigen Frau namens Rahali, lud er junge Frauen zum Essen ein, setzte sie unter Drogen und tötete sie im Schlaf.

Unter seinem Laden konnten 26 vergrabene, mit einem Dolch verstümmelte Leichen gefunden werden. Unter einem weiteren Grundstuck, welches ihm gehörte, wurden zehn Leichen gefunden. Er raubte seine Opfer aus um sich zu bereichern und tötete sie anschließend.

Hinrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mesfewi sollte ursprünglich am 2. Mai 1906 gekreuzigt werden, obwohl der Koran diese Art der Bestrafung verbietet.[1] Aufgrund der Empörung ausländischer Diplomaten sollte Mesfewi stattdessen enthauptet werden. Er wurde ab dem 15. Mai auf einem Basar in Marrakesch öffentlich ausgepeitscht. Er erhielt aufgrund seines Alters täglich nur 10 Peitschenhiebe. Außerdem bestand der öffentliche Wunsch, ihn nicht zu früh sterben zu lassen.[1]

Nach fortschreitender Erschöpfung durch die tägliche Auspeitschung wurde das finale Urteil schlussendlich ausgeführt: Er sollte am 11. Juni lebendig eingemauert werden. Das Todesurteil wurde vom Sultan unterzeichnet. Seine Zelle wurde in der Außenmauer des Gefängnisses vorbereitet. Die Maße entsprachen 6 Fuß Höhe, 2 Fuß Breite und 2 Fuß Tiefe.[1] Außerdem wurden Ketten angebracht um zu verhindern, dass Mesfewi sich den Blicken der Menge würde entziehen können. Die Einmauerung wurde von zwei Maurern so langsam vollzogen, dass die Menge der Schaulustigen ausreichend Zeit hatte, Mesfewi mit Schmutz und Innereien bewerfen zu können. Jedoch wurde ein Laib Brot und etwas Wasser mit eingemauert. Nach zwei Tagen fortwährender Schreie und Stöhnens verstummte Mesfewi.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Murakami, Julia Murakami: Lexikon der Serienmörder: 450 Fallstudien einer pathologischen Tötungsart. Ullstein Taschenbuch, 2000, ISBN 3-548-35935-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d An Awful Fate. In: The Times and Democrat. 28. Juni 1908 (englisch, loc.gov).