Hanns-Jörg Anders

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. September 2016 um 18:01 Uhr durch Jack User (Diskussion | Beiträge) (Sortierschlüssel, Normdaten ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hanns-Jörg Anders (* 1942 in Gardelegen[1]) ist ein deutscher Fotograf.

Leben

Anders absolvierte zunächst eine kaufmännische Ausbildung, ab 1966 arbeitete er als freier Fotograf. Ab 1968 arbeitete er für das Magazin Stern. In den folgenden Jahren veröffentlicht Anders seine Fotos in verschiedenen anderen Zeitschriften, darunter Paris Match, Epoc.

Während einer Reise durch die Türkei gelang Anders zufällig die Dokumentation von der Geburt eines Fohlens. Seine Bilder wurden in verschiedenen europäischen und amerikanischen Zeitungen abgedruckt. Außerdem entstand ein Buch mit dem Titel „Ein Fohlen kommt zur Welt“ (von Hans-Heinrich Isenbart, Hanns-Jörg Anders).

Als 1987 Uwe Barschel in der Badewanne seines Hotels in Genf tot aufgefunden wurde, war Anders mit einem Kollegen des Stern, Sebastian Knauer, anwesend und macht erste Fotos. Die entscheidenden Fotos hat dann jedoch nicht Anders, sondern Knauer gemacht.[2] Lange Zeit wurde behauptet, Anders sei der erste gewesen, der den toten Barschel gesehen habe. In seinem Buch "Doppelmord an Uwe Barschel" weist aber der frühere SPIEGEL-Journalist Wolfram Baentsch darauf hin, dass ein Zimmermädchen Barschel schon vorher aufgefunden habe. Nach ihrer Aussage lag er kopfunter im Wasser mit dem Rücken nach oben gewandt, nicht wie ihn die Fotos der Stern-Reporter später zeigten. Für die Aussage des Zimmermädchens spricht, dass Barschels Haare auf den Bildern von Knauer als nass zu erkennen sind - ein Umstand, der sich nicht erklären lässt, wenn Barschel die Nacht mit dem Kopf über Wasser in der Wanne gelegen hätte.[3]

Fotografisch beschäftigt sich Hanns-Jörg Anders mit vielfältigen Themenbereichen: Sein Aktionsradius reicht von Lokal-Fotografie bis in die ganze Welt. Auf zahlreichen Reisen fotografiert er die Armut in Afrika, Berichtet von Hilfseinsätzen in Äthiopien, porträtiert deren Helfer. Aber auch in seiner Heimat reicht sein Spektrum von sozialen Brennpunkten bis in die gehobenen Schichten. Sogar für ein Kochbuch machte Anders die Fotos.

2002 endete seine Karriere beim „Stern“ mit dem Eintritt in den Ruhestand.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf bei worldpressphoto.org, abgerufen am 14. Februar 2010
  2. Artikel auf morgenpost.de, abgerufen am 14. Februar 2010
  3. Wolfram Baentsch: Doppelmord an Uwe Barschel.
  4. Artikel auf stern.de, abgerufen am 14. Februar 2010