Hartwig Erdmann von Eichendorff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juni 2016 um 11:12 Uhr durch Wietek (Diskussion | Beiträge) ("Österreichisch-Schlesien" geht nicht, das gabs erst ab 1742, und Mährisch-Schlesien geht für die damalige Zeit auch nicht.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen derer von Eichendorff

Hartwig Erdmann Freiherr von Eichendorff (* 1620–1630 in Zerbow, Neumark; † 1. März 1683 auf Schloss Deutsch Krawarn) war ein Landeshauptmann, kaiserlicher und königlicher Rat im Herzogtum Jägerndorf.

Leben

Nach dem Dreißigjährigen Krieg und der Pest im Jahr 1631 überlebten nur zwei aus dem Adelsgeschlecht Eichendorff in Zerbow: der Rittmeister Jakob und sein Neffe Hartwig Erdmann, einer der vier Söhne des Burchards von Eichendorff. Der Rittmeister Jakob von Eichendorff stand in kaiserlichen Diensten im Cürassier-Regiment Jung-Nassau und wurde nach Schlesien abkommandiert. Er heiratete dort im Jahr 1626 mit Veronika Maria Freiin Sendivoj von Skorkau, Erbtochter des Diplomaten und Alchimisten Michał Sędziwój, und erbte nach ihrem Tod die Güter Deutsch Krawarn und Kauthen bei Troppau.

Hartwig Erdmann verkaufte im Jahr 1650 die Güter in Zerbow und zog zu seinem Onkel nach Oberschlesien, diente zuerst als Fähnrich im Regiment des Moritz August von Rochows und dann dreieinhalb Jahre im Regiment des Obristen Johann Christoph Ranff von Wiesenthal.

Als Jakob von Eichendorff am 23. Januar 1667 kinderlos verstarb, wurde sein Neffe Hartwig Erdmann Alleinerbe der mährischen Besitzungen. Im Januar 1655 kaufte er das Lehnsgut Sedlnitz. Im Jahr 1657 wurde er vom Kaiser Ferdinand III. in den mährischen Ritterstand aufgenommen und am 31. Januar 1679 ernannte ihn der Kaiser Leopold I. zum kaiserlichen Rat. Nach dem Übertritt zur katholischen Konfession erhielt Hartwig Erdmann im Jahr 1679 in Wien die Freiherrnwürde und wurde später fürstbischöflicher Rat in Mähren.

In damaliger Zeit hatten die Fürsten von Liechtenstein Besitzungen in Schlesien, Mähren und Böhmen. Der Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein war seit 1632 der oberste Landesherr von Jägerndorf und Troppau, wo Jakob und sein Neffe Hartwig Erdmann von Eichendorff ihre Güter hatten. Im Jahr 1682 wurde Hartwig Erdmann Freiherr von Eichendorff zum Landeshauptmann des Fürstentums Jägerndorf ernannt.

Hartwig Erdmann war verheiratet in ersten Ehe (1654–1680) mit Sidonie Angelika Elisabeth Freiin von Larisch (1630–1680) und in der zweiten mit Anna Helene Freiin von Praschma. Seine Nachfahren in achter Generation waren die Dichterjuristen Wilhelm und Joseph von Eichendorff sowie deren Schwester Luise von Eichendorff. Weitere Nachfahren waren Hermann, Hartwig und Karl von Eichendorff.

Quellen