Haus Löwenstein (Aachen)

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Haus Löwenstein

Das unter dem Namen Haus Löwenstein bekannte Gebäude am Markt Nr. 41, Ecke Pontstraße in Aachen wurde parallel zum Aachener Rathaus errichtet und um 1344 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, die den großen Stadtbrand von 1656 überstanden.

Geschichtliches

Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe, die aus dem gleichen Stein und im gleichen Stil angefertigt wurden, wie im etwas älteren Haus Brüssel direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite der Pontstraße, deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus. Benannt wurde es nach Anna Löwenstein, seiner ersten bekannten Besitzerin.[1] Vermutlich handelte es sich bei der Familie Löwenstein um ein Adelsgeschlecht, dessen Name ursprünglich Lewe lautete. Der Namenszusatz Stein ergab sich, weil das Haus im Gegensatz zu den in dieser Zeit meistens in Holz- und Lehmbauweise gehaltenen Gebäuden aus festem Bruchstein bestand. Für das Jahr 1478 ist eine nicht weiter belegte Ida von Löwenstein als Bewohnerin überliefert.[2]

Eine Besonderheit des Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuk in der Nische unterhalb des Ecktürmchens; sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker Johann von Nepomuk.

Vom mittelalterlichen Bau ist nur noch die Fassade erhalten, in die bei Sanierungsarbeiten in den 1970er Jahren unter Federführung von Leo Hugot die Wappen der ehemals selbstständigen, zu Aachen eingemeindeten Gebiete eingefügt wurden.

Aktuelles

Heute ist Haus Löwenstein in Stadtbesitz und stellt Räumlichkeiten für Rat und Stadtverwaltung. Zudem wird es durch das Zentrale Karnevalsarchiv und -Museum des Ausschusses Aachener Karneval genutzt.

Literatur

  • Richard Pick: Das Haus zum Löwenstein, in: Aus Aachens Vergangenheit. Beiträge zur Geschichte der alten Kaiserstadt. Creutzer, Aachen 1895, S. 556–573 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Haus Löwenstein. Abgerufen am 15. Juli 2012.
  2. Wo Ida von Löwenstein residierte und die Zünfte für ihre Rechte kämpften (Memento vom 24. März 2015 im Internet Archive)

Koordinaten: 50° 46′ 35,6″ N, 6° 5′ 1″ O