Hebraistik

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Als Hebraistik bezeichnet man die wissenschaftliche Beschäftigung mit der hebräischen Sprache. Die Hebraistik als universitäre Disziplin ist heute meist Teil der Fächer Theologie, Semitistik und Judaistik.

Geschichte

Als Begründer der Hebraistik im christlichen Europa gilt der deutsche Humanist Johannes Reuchlin (1455–1522), der bei dem jüdischen Hofarzt Jacob ben Jechiel Loans die hebräische Sprache studierte und schließlich im Jahre 1506 selbst eine althebräische Grammatik mit Glossarium veröffentlichte. Im arabischen Raum hatte die wissenschaftliche Beschäftigung mit der hebräischen Grammatik bereits ab dem 9./10. Jahrhundert, beispielsweise durch den jüdischen Übersetzer Saadia Gaon, eingesetzt, wovon auch das damals muslimische Spanien und Sizilien betroffen waren. Die systematische Beschäftigung mit der hebräischen Sprache geht auf die Masoreten zurück, die den Text der Hebräischen Bibel kommentierten und den Text mit zusätzlichen Hilfszeichen versahen.

Auch wenn jüdische Gelehrte das Werk Reuchlins als primitiv und laienhaft schmähten, weckte es allgemeines Interesse an der hebräischen Sprachforschung und der alttestamentlichen Bibelwissenschaft. Reuchlin trat zudem für die Rechte der Juden und gegen die Vernichtung jüdischer Bücher ein.

Als weitere frühe Hebraisten gelten der jüdische Gelehrte Elijah Levita (1469–1549) und der christliche Reformator Paulus Fagius (1504–1549). 1542 gaben die beiden Forscher gemeinsam ein viersprachiges Wörterbuch in Isny heraus. Levita schrieb für diese Ausgabe eine jüdisch-deutsche Grammatik. In diesen Kreis gehörten auch Sebastian Münster (1488–1552) und Georg Witzel (1501–1573), der zu dieser Zeit seine "Lobrede auf die Hebräische Sprache" verfasste.

Althebraistik

Die Althebraistik erforscht das sogenannte klassische Hebräisch als Sprache Altisraels und des Tanach bzw. des Alten Testaments von den Anfängen am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. bis etwa um 200 n. Chr.

Literatur

Siehe auch