Heilig-Kreuz-Kirche (Kemnitz)

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Die Heilig-Kreuz-Kirche in Kemnitz (2009)
Die Kirche von innen

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes gotisches Kirchengebäude in Kemnitz in Vorpommern. Sie gehört seit 2012 zur Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Vorher gehörte sie zum Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche.

Geschichte

Die Kirche zu Kemnitz entstand um 1300 unter dem Patronat des Klosters Eldena als dreischiffige, sechsjochige Hallenkirche mit Nordsakristei. Im 14. Jahrhundert ergänzte man eine spätgotische Südvorhalle aus Backstein. Das Bauwerk wurde mehrmals schwer zerstört. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg trug man das nördliche Seitenschiff ganz und die südlichen Umfassungsmauern so weit ab, dass das Mittel- und das Seitenschiff unter einem ziegelgedeckten Dach zusammengefasst werden konnten. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche um 1750 unter der Leitung von Andreas Meyer aus Greifswald. Der quadratische westliche Kirchturm in neugotischen Formen entstand von 1841 bis 1842 nach Plänen des Architekten Menzel aus Alt Pansow. Der eingezogene Pyramidenhelm ist schiefergedeckt und von vier kleinen Ecktürmchen umgeben.

Architektur

Der dreijochige Chor mit Kreuzgewölbe und stuckierten Rippen zeigt am Giebel sechs Paar gestaffelter Putzblenden mit Kleeblattbogen, ein großes gemauertes Blendkreuz und Rautenblenden.

Zur Ausstattung gehört ein Kanzelaltar von Mayer aus dem Jahr 1750. Der Altar ist gemauert und mit Holz verkleidet, dahinter auf einer muschelförmigen Konsole der Kanzelkorb mit insgesamt Reliefs Kelch, Patene, Taufkanne, Taufschale. Mittig tritt das fünfte und aufwendigste Relief, eine Wolkenglorie hervor. Darüber ist ein Engelskopf angebracht, der die Kanzel schmückt. Der Zugang erfolgt durch eine segmentbogige Tür mit marmorierten Pilaster. Über dem Eingang befindet sich eine Schalldeckel, der von einem Kreuz verziert wird. Die Orgel wurde 1855 von Johann Friedrich Nerlich aus Stralsund gefertigt, 1885 durch Friedrich Albert Mehmel aus Stralsund umgebaut und 1963 durch die Firma Sauer aus Frankfurt/Oder erneuert. Die Emporen stammen vermutlich aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Aus dem Jahr 1368 stammt eine Grabplatte aus Kalkstein, eine weitere wurde im 16./17. Jahrhundert aus braunem Kalkstein gefertigt.

Die einzige Glocke der Kirche wurde 1819 von Simon Zach aus Stralsund gegossen.

Im Kirchhof befindet sich ein weiß verputztes Backsteinportal mit einer Pforte sowie einer Durchfahrt. Es steht, wie auch die Kirche, unter Denkmalschutz.

Literatur

  • Die Dorfkirchen Kemnitz und Ludwigsburg aus barocker Perspektive

Weblinks

Commons: Heilig-Kreuz-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Heilig-Kreuz-Kirche in der Landesbibliographie MV

Koordinaten: 54° 4′ 27,4″ N, 13° 31′ 44,4″ O