Heiner Lück

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Heiner Lück (* 22. Mai 1954 in Nauendorf) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Lück lehrt als Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Halle-Wittenberg.

Leben

Lück studierte bis 1979 an der Universität Halle-Wittenberg. 1983 schloss er die Promotion mit einer Untersuchung zur praktischen Wirksamkeit der Wittenberger Juristenfakultät (1502–1817) ab. Von 1983 bis 1989 war er Assistent bei dem hallischen Rechtshistoriker Rolf Lieberwirth. 1988 folgte die Habilitation für Rechtsgeschichte mit einer Arbeit zur kursächsischen Gerichtsverfassung in der frühen Neuzeit. Die venia legendi für Bürgerliches Recht erwarb er 1993 an der Universität Gießen. 1993 folgte ein Lehraufenthalt als visiting Professor an der University of Wisconsin.

Nach Lehraufträgen an den Universitäten Zürich und Greifswald erhielt er 1993/94 Rufe an die Universitäten Greifswald und Halle. 1994 wurde er zum Professor für Bürgerliches Recht, Europäische und Deutsche Rechtsgeschichte in Halle ernannt. Einen Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Passau lehnte er 1999 ab.

Heiner Lück ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und leitet dort das Projekt „Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas“. Er ist Mitglied der daran angeschlossenen Historischen Kommission sowie der Wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht.

Im Jahr 2002 wurde ihm der Eike-von-Repgow-Preis verliehen.

Schriften

  • Wettiner Grafen Grenzen und Gerichte. Beiträge zur Geschichte des Saalkreises. (Halle 1990)
  • Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423–1550. (= Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte; 17). Böhlau Verlag Köln 1997
  • Sachsenspiegel und Magdeburger Recht. Europäische Dimensionen zweier mitteldeutscher Rechtsquellen. (ADIUVAT in itinere; 5). Hamburg 1998
  • Die Spruchtätigkeit der Wittenberger Juristenfakultät. Organisation-Verfahren-Ausstrahlung. Böhlau Verlag Köln 1998
  • Über den Sachsenspiegel. Entstehung, Inhalt und Wirkung des Rechtsbuches. (Schriftenreihe der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt; 1). Verlag Janos Stekovics, Halle an der Saale 1999; 2. verbesserte u. erweiterte Auflage, Dößel (Saalekreis) 2005
  • Nicolaus Hieronymus Gundling und sein "Rechtliches Und Vernunfft-mäßiges Bedencken...Von dem Schändlichen Nachdruck andern gehöriger Bücher", in Pahlow/Eisfeld (Hrsg.): Grundlagen und Grundfragen des Geistigen Eigentums, Mohr Siebeck, Tübingen 2008; ISBN 978-3-16-149559-5
  • Hochverrat an Schweden: Die Hinrichtung Joachim Ludwig von Seckendorffs am 3. Februar 1642 in Salzwedel (In: Lebenswelt und Lebenswirklichkeit des Adels im Ostseeraum. Festgabe zum 80. Geburtstag von Bernhard Diestelkamp, hrsg. von Nils Jörn und Haik Thomas Porada, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2009, S. 299–317 = Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft, Bd. 5, ISSN 1864-0923)
  • Mitherausgeber der 2. Aufl. des Handwörterbuchs zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG).
  • Herausgeber des Sammelwerkes „Vom Sachsenspiegel zu den Nürnberger Prozessen“

Literatur

  • Gerfried Fischer: Die Entwicklung der Zivilrechtslehre seit der Wiederbegründung der Juristischen Fakultät nach der Wiedervereinigung. in: Heiner Lück: Aktuelle Beiträge zur Rechtswissenschaft und ihren geistesgeschichtlichen Grundlagen. Band 32 Hallesche Schriften zum Recht. Halle 2013. S. 19–20. ISBN 978-3-86977-072-7
  • Rik Opsommer: Laudatio H. Lück, in: R. Rubens/M. Van Dyck (Ed.s): Sartoniana, Vol. 27, Academia Press & Sartoniana, Gent, Belgium, 2014, S. 47–50
  • Gerhard Köbler: Deutsche Rechtshistoriker. Tausend deutschsprachige Rechtshistoriker aus Vergangenheit und Gegenwart (= Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft; 67), Gießen/Lahn 2006, S. 142.

Weblinks