Heinz Brandl
Heinz Brandl (* 29. Juni 1940 in Znaim, heute Znojmo, Tschechien) ist ein österreichischer Bauingenieur mit dem Schwerpunkt Geotechnik. Er ist emeritierter Professor an der TU Wien.
Leben
Brandl studierte Bauingenieurwesen an der TU Wien, wo er 1963 seinen Diplom-Abschluss machte, danach Assistent am Institut für Grundbau und Bodenmechanik war und 1966 summa cum laude in Geotechnik promoviert wurde. Er war danach Privatdozent und Leiter des Erdbaulabors. 1971 verließ er die Universität und arbeitete selbständig als beratender Ingenieur. 1977 erhielt er eine volle Professur für Grundbau, Boden- und Felsmechanik (worunter auch Tunnelbau fiel) an der Technischen Universität Graz. 1978 bis 1981 war er dort Leiter des Grundbau Instituts. 1981 bis 2008 war er Professor und Leiter des Instituts für Geotechnik an der TU Wien und damit einer der Nachfolger von Karl von Terzaghi auf dem Lehrstuhl nach Fröhlich und Borowicka. Terzaghi zu Ehren initiierte Brandl die Terzaghi Vorlesungen an der TU Wien (Vienna Terzaghi Lectures der ISSMGE). Seit 2009 ist er dort Professor Emeritus.
Von Brandl stammen über 500 wissenschaftliche Veröffentlichungen zu unterschiedlichsten Fragen der Geotechnik, zum Beispiel Böschungs- und Hangsicherung[1] weitere zu Geokunststoffen (Vliese), zu interdisziplinären Messtechniken sowie zu geothermischen Fragen wie Energiefundierungen. Brandl war verantwortlich für über 3500 geotechnische Projekte.[2]
1997 bis 2001 war er Vizepräsident für Europa der International Society for Soil Mechanics and Geotechnical Engineering (ISSMGE). Seit 1972 ist er Vorsitzender des österreichischen Nationalkomitees der ISSMGE. Er ist Mitglied der Königlichen Flämischen Akademie von Belgien für Wissenschaften und Künste (seit 1992)[3] und der New Yorker Akademie der Wissenschaften (1997). 2001 war er Rankine Lecturer (Energy foundations and other thermoactive ground structures, Geotechnique Band 56, 2006, S. 81-122). Seit 2003 ist er Präsident des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins (ÖIAV). Er ist mehrfacher Ehrendoktor.
Ehrungen
Brandl erhielt zahlreiche nationale und internationale Ehrungen, u. a.:
- 2000: Wilhelm-Exner-Medaille
- 2010: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[4]
- 2014 Ritter-von-Gerstner-Medaille[5]
- 2015 Silbernes Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich[6]
- Honorarprofessor der Staatsuniversität Perm/Russland
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- acht Ehrendoktorate
Weblinks
- Webseite an der TU Wien
- Literatur von und über Heinz Brandl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Brandl Konstruktive Hangsicherung, Grundbau-Taschenbuch, Ernst und Sohn, 4. Auflage 1992, Band 3, sowie Konstruktive Hangsicherung und Stützbauwerke, in der 7. Auflage 2009.
- ↑ Curriculum Vitae von seiner Webseite, abgerufen am 11. November 2010
- ↑ Klasse Natuurwetenschappen (Buitenlandse Leden): kvab.be
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,6 MB)
- ↑ Festveranstaltung der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste in München. (PDF-Datei, 2,0 MB) bei sudetendeutsche-akademie.eu; abgerufen am 8. Januar 2015.
- ↑ Znaimer Geotechniker Prof. Dr. Heinz Brandl erhält Orden vom 19. März 2015 abgerufen am 28. März 2015
Personendaten | |
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NAME | Brandl, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bauingenieur |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1940 |
GEBURTSORT | Znojmo, Südmähren |
- Ingenieurwissenschaftler
- Geotechniker
- Hochschullehrer (Technische Universität Wien)
- Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger der Wilhelm-Exner-Medaille
- Absolvent der Technischen Universität Wien
- Rankine Lecturer
- Österreicher
- Geboren 1940
- Mann
- Träger des Sudetendeutschen Kulturpreises
- Ehrenprofessor einer Hochschule in Russland