Henry Scott Holland
Henry Scott Holland (* 27. Januar 1847; † 17. März 1918) war Regius Professor of Divinity an der Universität von Oxford.[1][2][3] Er lehrte Philosophie und Religion und veröffentlichte zahlreiche Schriften zu diesen Themen. Holland war Domherr der Christ Church Cathedral.
Leben
Henry Scott Holland wurde in Ledbury, einer Stadt in Herefordshire, England, geboren. Er erhielt seine Erziehung und Ausbildung in Eton, wo er ein Schüler von William Johnson Cory war, und an der Universität von Oxford. Holland erwarb die Oxford-Graduierungen Doctor of Divinity (Divinitatis Doctor), Master of Arts (Magister Artium) und erhielt die Ehrendoktorwürde als Doctor of Letters (Litterarum doctor).
Nach seiner Graduierung wurde er als Tutor für Christ Church (Oxford) auserwählt. 1884 verließ Holland die Universität von Oxford zeitweilig und wurde als Domherr an die St Paul’s Cathedral berufen.
Hollands besonderes Interesse lag auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit. Er etablierte und formte die Gruppe um den Begriff PESEK (Politik, Ökonomie, Sozialismus, Ethik, Christentum), der in seiner Definition und dem schlußendlichen Zusammenhang darlegte, dass die kapitalistische Ausbeutung - aber auch die "Kraftlosigkeit" des Proletariats - für die zeitgenössische städtische Armut verantwortlich seien.
1889 gründete Holland die Christian Social Union, eine Organisation innerhalb der Church of England. 1910 wurde er zum Regius Professor of Divinity ernannt (eine der ältesten und renommiertesten Professuren in Oxford und Cambridge). Dieses Amt behielt Holland bis zu seinem Tod im Jahr 1918 inne.
Death Is Nothing At All
Am 15. Mai 1910 hat Henry Scott Holland als damaliger Domherr der Saint Paul's Cathedral in London eine Predigt anlässlich des Todes von König Edward VII. gehalten.[4] In der Predigt mit dem Titel „The King of Terrors“ untersucht Holland die natürlichen, aber scheinbar widersprüchlichen Antworten auf den Tod, den ‚König der Schrecken’: die Furcht vor dem Unerklärlichen und der Glaube an den Fortbestand der Existenz. Aus der Auseinandersetzung mit Letzterem stammt das heutzutage bekannteste Zitat von ihm, das in der Regel verkürzt wiedergegeben wird[5]:
"Death is nothing at all. I have only slipped away into the next room. |
Tod bedeutet gar nichts. Ich bin nur nach nebenan verschwunden. |
Werke
- Henry Scott Holland: Death Is Nothing At All; London, Souvenir Press 1987; ISBN 0-285-62824-0.
- Henry Scott Holland: Der Tod bedeutet gar nichts; München, Knaur 2006; ISBN 3-426-66589-1.
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilung über die Ernennung von Henry Scott Holland zum Regius Professor of Divinity an der University of Oxford in der London Gazette vom 3. Februar 1911.
- ↑ Mitteilung über die Ernennung von Arthur Cayley Headlam zum Regius Professor of Divinity an der University of Oxford in der London Gazette vom 2. Juli 1918.
- ↑ Hieron-Horridge auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 1. Juni 2016.
- ↑ Vollständiger Text bei http://en.wikisource.org/wiki/The_King_of_Terrors
- ↑ Aus "Death Is Nothing At All", Canon Henry Scott Holland; Paul Saunders (Illustrationen); Souvenir Press Ltd (1987)
Weblinks
- Literatur von und über Henry Scott Holland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf (englisch)
- Poetic Expressions - long version
- Vollständiger Text der Predigt zum Tod von König Edward VII (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Holland, Henry Scott |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Theologe, Regius Professor of Divinity an der Universität von Oxford |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1847 |
STERBEDATUM | 17. März 1918 |