Hermann Jellinghaus

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Hermann Jellinghaus (* 28. Januar 1847 in Wallenbrück, nördlich von Bielefeld; † 15. Dezember 1929 in Osnabrück) war ein deutscher Sprachforscher und Volkskundler.

Leben

Hermann Jellinghaus wurde als Sohn des Pastors Karl Jellinghaus und seiner Ehefrau Friederike, geb Schlüter geboren.[1] Nach seinem Gymnasialbesuch in Bielefeld studierte Jellinghaus von 1866 bis 1867 in Göttingen, anschließend in Halle und von 1868 bis 1870 in Berlin. 1871 nahm er am Krieg gegen Frankreich teil, anschließend konnte er im gleichen Jahr sein Lehrerexamen in Göttingen ablegen. 1872/1873 war er Realschullehrer in Altena im Sauerland und danach Realschullehrer in Kiel. 1877 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil., ab 1883 war er Rektor der Realschule in Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.

Jellinghaus gilt als Altmeister niederdeutscher Sprachforschung und Volkskunde.[2] Seine wichtigste Arbeit lag auf dem Gebiet der Ortsnamenforschung. Er gab das von Ernst Förstemann begründete Handbuch Altdeutsches Namenbuch, Band II: Ortsnamen in der dritten, völlig neu bearbeiteten und wesentlich erweiterten Auflage heraus, das in zwei Teilbänden 1913 bzw. 1916 erschien.

Veröffentlichungen

  • Westfälische Grammatik. Die Laute und Flexionen der Ravensbergischen Mundart. Mit einem Wörterbuche. Kühtmann, Bremen 1877.
  • Zur Einteilung der niederdeutschen Mundarten. Ein Versuch. Lipsius und Tischer, Kiel 1883.
  • Die niederländischen Volksmundarten. Nach den Aufzeichnungen der Niederländer (= Verein für Niederdeutsche Sprachforschung. Forschungen. Bd. 5, ZDB-ID 515536-8). Soltau, Norden u. a. 1892.
  • Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern. Lipsius und Tischer, Kiel u. a. 1896.
  • Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern. Osnabrück: Schöningh 1923, 3. verm. Ausg.

Literatur

  • Wilhelm Schulte: Westfälische Köpfe. 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen. Aschendorff, Münster, 3., erg. Aufl. 1984, ISBN 3-402-05700-X, S. 139–140.

Fußnoten

  1. Wilhelm Schulte: Westfälische Köpfe. Aschendorff, Münster 1984, S. 139.
  2. Wilhelm Schulte: Westfälische Köpfe. Aschendorff, Münster 1984, S. 140.

Weblinks