Hofmann-Isonitrilsynthese

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Die Hofmann-Isonitrilsynthese, auch als Hofmann-Carbylaminreaktion oder Hofmann-Carbylaminsynthese bekannt,[1] ist eine Namensreaktion in der organischen Chemie. Die Reaktion ist nach dem deutschen Chemiker August Wilhelm von Hofmann (1818–1892) benannt, der 1868 erstmals über Isonitrile und deren Darstellung berichtete.[2]

Übersichtsreaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Hofmann-Isonitrilsynthese reagieren ein primäres Amin und Chloroform in Anwesenheit einer starken Base zu einem Isonitril.

Reaktionsmechanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfolgend wird ein möglicher Reaktionsmechanismus für die Hofmann-Isonitrilsynthese dargestellt:[1]

Hofmann-Isonitrilsynthese MV8.svg
Hofmann-Isonitrilsynthese MV8.svg

Zunächst kommt es am Chloroform (2) zur nucleophilen Substitution durch das primäre Amin 1. Die so entstandene Verbindung wird zweimal durch ein Base deprotoniert, wodurch das Amid-Anion 3 entsteht. Durch erneute Deprotonierung und anschließende Eliminierung eines Chlorid-Ions (Cl) entsteht das Isonitril 4.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isonitrile finden als Edukte in Mehrkomponentenreaktionen wie der Ugi-Reaktion und der Passerini-Reaktion Verwendung.

Die Reaktion wurde als Nachweis für primäre Amine verwendet, wobei die Isonitrile durch ihren unangenehmen Geruch erkannt wurden.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wang, Zerong: Comprehensive organic name reactions and reagents. Wiley, Hoboken, NJ 2009, S. 1457–1459.
  2. Hofmann, A. W.: Über eine neue Reihe von Homologen der Cyanwasserstoffsäure. In: Ann. Band 146, 1868, S. 107–119 (handle.net).