Hohenzollernbrücke (Erfurt)

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Hohenzollernbrücke
Hohenzollernbrücke
Hohenzollernbrücke
Überführt Alfred-Hess-Straße
Unterführt Gera (Flutgraben)
Ort Erfurt, Thüringen
Konstruktion Bogenbrücke
Breite 13,0 m
Anzahl der Öffnungen 1
Lichte Weite 25,10 m
Pfeilhöhe 3,25 m
Bogendicke (Scheitel) 0,45 m
Bauzeit 1911/12
Lage
Koordinaten 50° 57′ 57″ N, 11° 0′ 48″ OKoordinaten: 50° 57′ 57″ N, 11° 0′ 48″ O
Hohenzollernbrücke (Erfurt) (Thüringen)
Hohenzollernbrücke (Erfurt) (Thüringen)

Die Hohenzollernbrücke ist eine Straßenbrücke, die in Erfurt den Flutgraben der Gera überspannt. Es ist die einzige Brücke der Stadt mit künstlerischem Skulpturenschmuck. Sie steht unter Denkmalschutz.

Erste Planungen zu einer Straßenbrücke, die im Zuge der damaligen Hohenzollern-Straße (später Straße der Einheit, heute Alfred-Hess-Straße) im Erfurter Stadtteil Brühlervorstadt den Flutgraben quert, gab es bereits 1898 im Rahmen der Erschließung des Brühler-Dreibrunnenfeldes. Am 17. Januar 1911 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung den Bau einer Bogenbrücke mit der Form eines Korbbogens. Der Bogen mit einer lichten Weite von 25,1 m und einem Stich von 3,25 m hat als statisches System den Zweigelenkbogen bei einer Kämpferdicke von 0,65 m und einer Scheiteldicke von 0,45 m. Der Brückenbogen wurde im Jahr 1911 mit 230 m³ Stampfbeton errichtet. Bei den Stirnmauern wurden Verblendsteine und bei den Brüstungen massive Steine aus Muschelkalk vermauert. Ende 1912 war die Hohenzollernbrücke fertiggestellt. Die Baukosten betrugen 62.000 Mark.

Südliche Allegorien

Aufgrund der Lage der Brücke in einem Villenviertel erhielt das Bauwerk zur Verschönerung besonders gestaltete Flügelbrüstungen mit Skulpturen aus Muschelkalk, sogenannte Allegorien, des Erfurter Bildhauers Carl Melville. Auf der südlichen Seite symbolisieren die Figur mit Hammer und Steinplatte die Arbeit und die Figur als Sitzende mit Fruchtschale die Ernte. Auf der nördlichen Seite weist die Liegende mit Spiegel auf die Schönheit und der Liegende mit Weinschale auf den Genuss hin.[1] Die künstlerische Gestaltung war 1913 abgeschlossen und kostete 10.000 Mark.

Eine umfangreiche Instandsetzung erfolgte 1992. Dabei wurde die Kiesauffüllung auf dem Gewölberücken durch Beton ersetzt.

Literatur

  • Dietrich Baumbach, Hans-Jörg Vockrodt: Historische Bogen- und Gewölbebrücken der Stadt Erfurt. Habel, 2000, ISBN 3-00-006938-0, S. 15–18.

Weblinks

Commons: Hohenzollernbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans-Jörg Vockrodt, Dietrich Baumbach: Brücken und Stege im alten Erfurt. Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, 2004, S. 41