Homestory

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2016 um 07:12 Uhr durch Zero Thrust (Diskussion | Beiträge) (Die letzte Textänderung von Plittger wurde verworfen und die Version 139548315 von 87.79.162.57 wiederhergestellt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Homestory ist eine von deutschsprachigen Medien kreierte falsch verwendete englischsprachige, also denglische Bezeichnung[1] für einen journalistischen Beitrag, bei der private Seiten einer prominenten Person dargestellt werden. Eine Homestory kann ein Text, eine Foto-Geschichte oder ein Film sein. Die Begrifflichkeit wird redaktionsintern als auch allgemeinsprachlich gegenüber der Leserschaft benutzt.

Homestorys sind insbesondere in den Boulevardmedien verbreitet. Die prominente Person wird in häuslicher Wohnumgebung porträtiert; Details aus ihrem Privatleben werden dargestellt. Es geht nicht um eigentlich journalistische Inhalte und Informationen. Homestorys erfüllen nach Ansicht einiger Autoren mehrfache Bedürfnisse bzw. Interessen:

  • Es gibt ein Interesse an den privaten Seiten von Stars und Prominenten.
  • Durch das freiwillige Einverständnis zu Homestorys versuchen einige Prominente, Paparazzi zuvorzukommen und ihr öffentliches Image bewusst zu steuern.
  • Gelegentlich werden Homestorys auch inszeniert, weil Prominente mit schlechtem Image ihr Image ändern - zum Beispiel verbessern - wollen.
  • Das Interesse der Medien besteht in der Absicht, mit einer Homestory eine Quoten- bzw. Auflagensteigerung zu erzielen.

Beispiele

Ein gutes Beispiel für den mißlungenen Versuch, durch eine Homestory in der Öffentlichkeit Sympathie zu erzeugen, ist der ehemalige Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping, der sich unter anderem für die Zeitschrift Bunte mit seiner Lebensgefährtin Kristina Gräfin Pilati-Borggreve im Swimming-Pool ablichten ließ, während zeitgleich die Bundeswehr unmittelbar vor einem Einsatz in Mazedonien stand.

Literatur

  • Jan Off: Angsterhaltende Maßnahmen: Homestorys. Ventil, Mainz 2006, ISBN 3-931555-84-4.
  • Frank Schäfer (Autor), Sascha Hommer (Illustrationen): Homestorys: Zehn Visiten bei Schriftstellern. Textem, Hamburg 2008, ISBN 978-3-938801-33-8.
  • Isabell Schenk-Weininger, Oliver Kornhoff: Home Storys: Zwischen Dokumentation und Fiktion. Verl. für Moderne Kunst, Nürnberg 2006, ISBN 3-939738-01-8.

Einzelnachweise

  1. Sprachpanscher in den Medien: The old Verlegermodell is only working in Denglisch von Peter Littger auf spiegel.de am 21. Januar 2015