Hongrin

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Der Hongrin ist ein rund 21 km langer linker Nebenfluss der Saane (französisch Sarine) in den Schweizer Kantonen Waadt und Freiburg. Er entwässert einen Abschnitt der Waadtländer Alpen und gehört zum Einzugsbereich des Rheins. Der Fluss wird erstmals 1294 als Ongrin erwähnt.

Das Quellgebiet des Hongrin befindet sich im Kanton Waadt auf dem Gemeindeboden von Ormont-Dessous im Berggebiet östlich des Col des Mosses. Der Hongrin entfliesst dem Lac Lioson, einem Bergsee auf 1848 m ü. M. in einer Mulde am Nordwesthang des Châtillon. Auf dem ersten Kilometer überwindet der Bergbach eine Höhendifferenz von 350 m, dann wendet er sich nach Nordwesten und erreicht die breite, teilweise moorige Talfurche, die von der Passstrasse über den Col des Mosses benutzt wird.

Bei der Siedlung La Lécherette beschreibt der Hongrin einen Bogen und fliesst nach Westen in einen Talkessel, der im Norden von den Gipfeln des Planachaux und der Monts Chevreuils, im Süden vom Mont d'Or flankiert wird. Hier wird er seit 1969 im Lac de l'Hongrin aufgestaut, dessen Wasseroberfläche bei Vollstau auf 1255 m ü. M. liegt. Der See greift mit verschiedenen Seitenarmen in die Täler seines Einzugsgebietes aus. Von Südwesten mündet hier der Bach Petit Hongrin, der im Gebiet nördlich der Tour de Mayen entspringt.

Das Hongrin-Tal setzt sich unterhalb der Bogenmauer des Stausees nach Nordwesten fort, ist in diesem Abschnitt sehr abgelegen und weist nur wenige Alphöfe auf. Es ist nun tief eingeschnitten in die Gipfel der Waadtländer Alpen und weist in rascher Abfolge Engstellen (harte Kalkgesteinsschichten) und Talweiten (weichere mergelige oder tonige Gesteine) auf. Nordöstlich der Rochers de Naye tritt der Hongrin auf Freiburger Kantonsgebiet über und wendet sich nach Norden. Durch ein Kerbtal erreicht er die Talschaft der Haute-Gruyère und mündet unterhalb von Montbovon auf 774 m ü. M. in die Saane, die hier zum See von Lessoc aufgestaut ist. Durch das untere Hongrin-Tal verläuft der Streckenabschnitt der Montreux-Oberland Bernois-Bahn (MOB) zwischen Montbovon und dem Jaman-Tunnel.

Der Hongrin ist durch ein nivales Abflussregime geprägt. Fast der gesamte Flusslauf des Hongrin (mit Ausnahme des Bereiches beim Stausee) ist in natürlichem oder naturnahem Zustand erhalten.