Humides Klima

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2016 um 12:19 Uhr durch Markobr (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 2003:C0:6BD4:7C01:31C5:F09F:E3B2:7194 (Diskussion) rückgängig gemacht (HG) (3.1.20)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klimate der Erde nach Humidität:
  • Humides Klima
  • Teilarides Klima
  • Trockenklimate (arid: Wüsten, Savannen; sowie hier auch Tundra-, Eisklima)
  • Humides Klima ist gleichbedeutend mit feuchtem Klima (in Anlehnung an französisch humide, in gleicher Bedeutung von lateinisch umidus „feucht, nass, wässerig“). Dabei handelt es sich um ein Klima, in dem die jährlichen Niederschläge größer sind als die Verdunstungskapazität. Dies hat eine hohe Luftfeuchtigkeit zur Folge. Zudem richtet sich die Einteilung in Humidität und Aridität nach dem Ariditätsindex (auch: Trockenheitsindex).[1] Ist der Zahlenwert des Monatsniederschlags mehr als zweimal so groß wie die Monatsmitteltemperatur, ist der Wasserhaushalt humid.

    Nach Walter und Lieth

    Beispiel: Klimadiagramm eines Ortes mit vollhumidem Klima (Frankfurt a.M.):
    Niederschlag > Verdunstung, bzw.
    N-Kurve über T-Kurve

    Vereinfacht sind humide Monate in einem Klimadiagramm nach Walter und Lieth durch eine Niederschlagskurve, die oberhalb der Temperaturkurve liegt, gekennzeichnet. Es wird außerdem unterschieden zwischen:

    • semihumidem Klima: Niederschlag > Verdunstung gilt für 6 bis 9 Monate im Jahr
    • vollhumidem (panhumiden) Klima: Niederschlag > Verdunstung gilt für 10 bis 12 Monate im Jahr

    Es ist das Gegenteil des ariden Klimas. Der Unterschied zwischen humiden und ariden Klimazonen kann leicht verdeutlicht werden: Stellt man einen halbvollen Eimer Wasser nach draußen, so wird der Eimer in einem ariden Klima bald leer sein, das Wasser ist verdunstet. Im humiden Klima dagegen wird der Eimer irgendwann überlaufen.

    Europa ist bis auf den semiariden Mittelmeerraum als humid anzusehen.

    Nach Köppen und Geiger (effektive Klimaklassifikation)

    In der effektiven Klimaklassifikation nach Köppen/Geiger bildet der vollhumide Klimatyp eine Spezifizierung anderer Grundklimata. Sie wird mit f an zweiter Stelle gekennzeichnet. Hierbei wird nicht zwischen voll- und semiarid, sondern die nicht vollhumiden Typen nach sommertrocken (s) und wintertrocken (w) klassifiziert, sowie die Unterform des Monsunklimas (m) ausgeschieden.

    Im vollhumiden Klimatyp sind alle Monate feucht; der trockenste Monat im A-Klima (tropisches Regenklima) hat mindestens 60 mm Niederschlagsmenge.

    Auch nach diesem Schema zählt fast ganz Europa zum vollhumiden Typ (Cfb im Westen, Dfb im Osten, Dfc im Norden, Dfa im äußersten Osten), außer dem Mittelmeerraum, der als sommertrocken (Csa, Csb) eingestuft ist.

    Nach Lauer und Frankenberg (ökophysiologische Klimaklassifikation)

    Die ökophysiologische Klimaklassifikation definiert die Humidität bzw. Aridität nach der Dauer der hygrischen Vegetationszeit in Monaten.

    Vereinfachte Darstellung der Klimatypen von arid bis humid. Klimatypen: Verhältnis von Niederschlag und Verdunstung

    Lauer und Frankenberg definieren folgende Klassen:

    • subhumid: 5 bis 6 Monate
    • humid: 7 bis 9 Monate
    • perhumid: 10 bis 12 Monate

    Siehe auch

    Einzelnachweise

    1. Glaser, R., Ch. Hauter, D. Faust, R. Glawion, H. Saurer, A. Schulte & D. Sudhaus (2010): Physische Geographie kompakt. Heidelberg: Spektrum. ISBN 978-3-8274-2059-6.

    Wissensplattform "Erde und Umwelt" ESKP: Arid oder humid?