Inatura

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Das Gelände der Inatura von Süden betrachtet

Die Inatura (offiziell inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn) ist ein naturgeschichtliches Museum in der österreichischen Stadt Dornbirn. Es ging im Jahr 2003 aus der vormaligen Vorarlberger Naturschau hervor und wurde auf einem ehemaligen Werksgelände im neuen Dornbirner Stadtgarten eingerichtet.

Es ist eines der drei Landesmuseen Vorarlbergs und gilt als das größte und modernste Naturmuseum im Bodenseeraum.[1] Das Museum beinhaltet ein Dokumentationszentrum über die Natur Vorarlbergs sowie eine so genannte interaktive Erlebnisausstellung.

Geschichte

Briefkopf von 1906 der Rüsch-Werke

Das Museum geht zurück auf Siegfried Fussenegger, der seit 1934 zuerst in der alten Fronfeste in Dornbirn und später in der ehemaligen Viehmarkthalle ein privates naturgeschichtliches Museum ("Schau der Naturgeschichte Vorarlbergs") einrichtete, das 1957 von der Stadt Dornbirn und dem Land Vorarlberg übernommen wurde. Fussenegger wurde Leiter der nun "Vorarlberger Naturschau" genannten Sammlung, deren Neubau 1960 eröffnet werden konnte.

Die Stadt Dornbirn begann 1997 mit der Planung und Konzeption eines neuen Naturmuseums. Als Standort wurde die zentral gelegene ehemalige Gießerei, Maschinen- und Wasserturbinenfabrik – die Rüsch-Werke – ausgewählt, die 1827 von Josef Ignaz Rüsch[2][3] gegründet und bis 1984 betrieben wurde.[4]

Der Wassergarten im Außenbereich der Inatura

Mit dem Um- und Ausbau zum Museum wurde 2001 begonnen, die Einweihung der Inatura erfolgte im Juni 2003.[5] Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 3.000 m². Rund um das Museum wurde ein etwa 25.000 m² großer Park, der Stadtgarten, errichtet (siehe auch: Kleinwasserkraftwerk Stadtgarten mit Zuppinger-Wasserrad).

Konzeption und Schwerpunkte

Das Ausstellungskonzept orientiert sich an den vier Lebensräumen Gebirge, Wald, Wasser und Stadt. Besonderheiten der Inatura sind die Einbeziehung von lebenden Tieren in die Ausstellung und interaktive Zonen zur Erklärung von technischen und physikalischen Phänomenen.

Die Dauerausstellung umfasst unter anderem einen Lawinensimulator, ein Unterwasserkino, eine Erdbebenstation, Rieseninsekten und einen gläsernen Fluss.[6]

Ein Museumsshop, ein Restaurant mit Gastgarten, eine naturwissenschaftliche Fachbibliothek als Ausleihbibliothek und eine museumspädagogische Abteilung sind an das Museum angeschlossen.

Weitere Aktivitäten

Die Inatura ist auch verantwortlich für die Organisation und Durchführung von Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen zu naturkundlichen Themen in ganz Vorarlberg.[7]

Das Museum ist zudem Herausgeber verschiedene Publikationen über die Natur und Umwelt in Vorarlberg wie die Schriftenreihe „Vorarlberger Naturschau, forschen und entdecken“ über aktuelle Forschungsergebnisse mit Landesbezug oder die im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung erstellten „Roten Listen“.[8]

Auszeichnungen

Die Inatura erhielt 2005 den Förderungspreis des Österreichischen Museumspreises.[9] 2006 wurde der Inatura in Lissabon bei dem 29. „Museum of the Year Award“ die „special recommendation“ (Spezialpreis) verliehen, die zweithöchste Auszeichnung des Europäischen Museumspreises.[10]

Organisation

Gesellschafter der Inatura sind das Land Vorarlberg und die Stadt Dornbirn. Der Betrieb wird von der inatura Erlebnis Naturschau GmbH in Dornbirn geführt. Seit 1. April 2011 ist Ruth Swoboda als wissenschaftliche Leiterin der inatura bestellt. [11]

Besucherzahlen

Die Inatura ist seit mehreren Jahren das mit Abstand meistbesuchte Museum Vorarlbergs.

Weblinks

Commons: Inatura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vorum – Forum für Gemeindeentwicklung in Vorarlberg (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive): Bericht in Heft 3/2003, S. 2: „inatura – ein neues ‚Museum‘ für Vorarlberg“ (PDF-Datei)
  2. Josef Ignaz Rüsch, Dornbirn Lexikon (abgerufen am 29. Oktober 2010)
  3. Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (abgerufen am 29. Oktober 2010)
  4. Von der Maschinenfabrik zum Naturmuseum (abgerufen am 29. Oktober 2010)
  5. Inatura. In: archINFORM.
  6. Onlineauftritt der Stadt Dornbirn: „Inatura“
  7. Onlineauftritt der Stadt Dornbirn: „Inatura – Naturkundliche Veranstaltungsreihen“
  8. Onlineauftritt der Stadt Dornbirn: „Inatura – Beratung und Information zu Naturfragen“
  9. ICOM-Österreich (Memento vom 4. August 2007 im Internet Archive): Liste der Preisträger des Österreichischen Museumspreises
  10. inatura.at: Im Olymp der europäischen Museumsszene
  11. ORF Vorarlberg: Ruth Swoboda neue Direktorin der inatura. Artikel vom 1. März 2011.
  12. inatura auch 2007 Publikumsmagnet, Pressemitteilung Inatura vom 22. Januar 2008
  13. ORF Vorarlberg: Inatura mit deutlichem Besucher-Plus. Artikel vom 8. Januar 2010.
  14. inatura - positive Entwicklung 2010, Pressemitteilung Inatura vom 18. Januar 2011
  15. Besucherzahlen von Sehenswürdigkeiten in Österreich 2013

Koordinaten: 47° 24′ 32,6″ N, 9° 44′ 19,6″ O