Inez De Florio-Hansen

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Datei:Inez De Florio-Hansen 2016 2.jpg
Inez De Florio-Hansen (2016)

Inez De Florio-Hansen (* 1943 als Inez Hansen) ist eine deutsche Fremdsprachenforscherin und Erziehungswissenschaftlerin. Ihr Forschungsinteresse gilt dem wissenschaftsorientierten Lehren in Schule und Hochschule. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Fremdsprachenlehr- und -lernforschung unter Einschluss von Transkulturalität und Mehrsprachigkeit. Sie ist außerdem als literarische Übersetzerin hervorgetreten und hat zahlreiche Werke italienischer Erzähler[1] sowie Drehbücher und eine Fellini-Biographie[2] ins Deutsche übertragen.

Leben

Nach der Promotion in romanischer Literaturwissenschaft (1970)[3] und den Staatsprüfungen für das Lehramt an Gymnasien (1974) hat sie umfangreiche Erfahrungen als Fremdsprachenlehrerin in verschiedenen Schulformen gesammelt. Es folgte eine mehrjährige Tätigkeit als Fachberaterin am Hessischen Kultusministerium (Betreuung italienischer Migrantenkinder, Herkunftssprachenunterricht Italienisch, Fortbildung für italienische Lehrkräfte). 1994 habilitierte sie sich mit einer empirischen Untersuchung zum Wortschatzlernen erwachsener Fremdsprachenlernender an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.[4]

Nach Lehraufträgen an den Universitäten Frankfurt/Main und Gießen erhielt sie 1994 einen Ruf als Universitätsprofessorin an die (damalige) Pädagogische Hochschule Erfurt, wo sie zwei Jahre lang lehrte. 1996 trat sie die Professur für Fremdsprachenlehr- und -lernforschung/Interkulturelle Kommunikation an der Universität Kassel an, an der sie bis zur Versetzung in den Ruhestand tätig war. Seither widmet sie sich verstärkt der empirischen Erforschung von Lehr- und Lernprozessen, der Lehrerfortbildung und der Erstellung von Unterrichtsmaterialien für Englisch, Französisch und Spanisch.[5]

Publikationen

In mehreren Monographien, betreuten Sammelbänden, als Gastherausgeberin bzw. Koordinatorin einschlägiger Fachzeitschriften und in über 150 Aufsätzen hat Inez De Florio-Hansen sich zu allen wichtigen und innovativen Aspekten des Fremdsprachenunterrichts in den Schulsprachen geäußert.[6] Seit 2014 hat sie vier Monographien vorgelegt, in denen sie sich kritisch mit evidenzbasiertem Unterricht und der Hattie-Studie (2009; 2012) auseinandersetzt. Sie betrachtet die Ergebnisse experimenteller Forschung zwar als Bereicherung für Lehr- und Lernprozesse, aber nur, wenn individuelle Aspekte wie die Persönlichkeit von Lehrpersonen und ihren Lernenden, ihre Bedürfnisse und Interessen und der jeweilige Lernkontext hinreichend berücksichtigt werden. Diese Forderungen belegt sie in folgenden Publikationen mit Beispielen aus dem Unterricht:

  • (2016). Effective Teaching and Successful Learning. Bridging the Gap between Research and Practice. Cambridge/New York: Cambridge University Press.
  • (2015): Standards, Kompetenzen und fremdsprachliche Bildung. Mit Beispielen für den Englisch- und Französischunterricht. Tübingen: Narr.
  • (2014a): Fremdsprachenunterricht lernwirksam gestalten. Beispiele für Englisch, Französisch und Spanisch. Tübingen: Narr.
  • (2014b): Lernwirksamer Unterricht. Eine praxisorientierte Anleitung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. u. a. Dacia Maraini: Memoiren einer Diebin. Ullstein, Frankfurt/Main u. a. 1977; K. Stiller (Hrsg.): Italienische Erzählungen des 20. Jahrhunderts. Piper, München 1982.
  2. Fellini: Ein Portrait von Liliana Betti. Diogenes, Zürich 1976.
  3. I. Hansen: Zwischen Epos und höfischem Roman. Die Frauengestalten im Trojaroman des Benoit de Sainte-Maure. Fink, München 1971. (Diss. Aachen 1970).
  4. I. De Florio-Hansen: Vom Reden über Wörter. Vokabelerklärungen im Italienischunterricht mit Erwachsenen. Narr, Tübingen 1994. (Habilitationsschrift)
  5. Vgl. Festschrift: Beruflicher Werdegang, XVI-XVII; Profil. In: Zeitschrift für Romanische Sprachen und ihre Didaktik. 4.2, S. 235–243.
  6. vgl. www.deflorio.de, Link: Fremdsprachenforschung, Publikationsverzeichnis