Intensitätsmaß

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Als Intensitätsmaß bezeichnet man in der Mathematik ein Maß, das einem zufälligen Maß zugeordnet wird. Das Intensitätsmaß entspricht dabei dem Erwartungswert des zufälligen Maßes und gibt somit an, welches Volumen das zufällige Maß im Schnitt einer gewissen Menge zuordnet. Das Intensitätsmaß enthält somit wichtige Informationen über das zufällige Maß. So sind beispielsweise Poisson-Prozesse durch die Angabe ihres Intensitätsmaßes bereits eindeutig bestimmt.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegeben sei ein zufälliges Maß auf dem Messraum . Das bedeutet, dass fast sicher lokal endliche Maße auf als Werte annimmt.

Dann heißt das Maß auf , das durch

gegeben ist, das Intensitätsmaß von .[1] Hierbei ist zu unterscheiden zwischen der Bezeichnung des Intensitätsmaßes als und der Bildung des Erwartungswertes einer Zufallsvariable durch .

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Binomial-Prozess gegeben durch und eine Verteilung gilt per Konstruktion . Mit den elementaren Eigenschaften der Binomialverteilung folgt dann direkt

.

Also ist das Intensitätsmaß eines Binomialprozesses gegeben durch

.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Intensitätsmaß ist stets s-finit und erfüllt

für jede positive messbare Funktion auf .[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Achim Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-36017-6, doi:10.1007/978-3-642-36018-3.
  2. Olav Kallenberg: Random Measures, Theory and Applications. Springer, Switzerland 2017, S. 53, doi:10.1007/978-3-319-41598-7.