Jean Obeid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juni 2016 um 07:51 Uhr durch Friedrichheinz (Diskussion | Beiträge) (kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jean Obeid (arabisch جان عُبيد Dschan Ubayyid; * 8. Mai 1939 in Alma, Zgharta[1][2][3]) ist ein libanesischer Rechtsanwalt, Journalist[4] und Politiker, der in verschiedenen Regierungsposten diente, zuletzt von 2003 bis 2004 als Außenminister.[5] Er entstammt einer maronitischen Familie.[6][7]

Leben

Jean Obeid begann seine Karriere mit dem Journalismus, wo er mehrere hochrangige Positionen in verschiedenen Zeitungen und Magazinen erhielt. Er wurde zum Berater über arabische Angelegenheiten für die Präsidenten Élias Sarkis und Amine Gemayel (1983–1987).[1] Gemayel ernannte ihn auch zum Spezialbeauftragten für Syrien.[8][9] Am 11. Februar 1987 traf sich Obeid mit dem damaligen schiitischen Parlamentspräsidenten Hussein Husseini und wurde von neun bewaffneten Männern in West-Beirut entführt.[10][11] Obeid wurde nach vier Tagen unverletzt freigelassen.[12]

Obeid diente als Abgeordneter der Assemblée nationale und vertrat 1991 bis 1992 Chouf und von 1992 bis 1995 Tripoli.[6][7] Er war ab 1993 auch Staatsminister im Kabinett, das von Ministerpräsident Rafic Hariri geleitet wurde. Danach wurde er zum Minister für nationale Erziehung, Jugend und Sport ernannt.[13] In diesem Amt war er von 1996 bis 1998. Am 17. April 2003 wurde er zum Außenminister bei einem Kabinettswechsel des letzten Kabinetts Hariri und ersetzte den bisherigen Amtsinhaber Mahmoud Hammoud.[6][14][15] Obeids Amtszeit endete 2004 und Mahmoud Hammoud wurde wieder eingesetzt.[1][15]

Privates und Sichtweisen

Jean Obeid ist verheiratet und hat fünf Kinder. Obeid wird als gemäßigter Politiker mit exzellenten Beziehungen zu verschiedensten politischen Fraktionen im Libanon betrachtet. 2008 trat er für die Präsidentschaftswahlen an und wurde als möglicher Konsenskandidat betrachtet.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Meet Lebanon’s leading presidential candidates In: Ya Libnan, 24. September 2007. Abgerufen am 8. März 2013 
  2. Joseph A. Kechichian: The wait for a leader In: Ya Libnan, 2007-09-237. Abgerufen am 16. März 2013 
  3. Lebanon leading presidential candidates In: Lebanon Wire, 23. September 2007. Abgerufen am 24. März 13 
  4. FPM PM: Salam plans to form a cabinet of ghosts In: Ya Libnan, 12. April 2013. Abgerufen am 13. April 2013 
  5. Foreign ministers. Rulers, abgerufen am 30. März 2013.
  6. a b c Lebanon: Ex-foreign Minister Positions Himself As Centrist For Presidency In: Wikileaks, 18. November 2006. Abgerufen am 8. März 2013 
  7. a b Nassif Maraoun: Six candidates and one satisfactory seat. All of them extra-judicial In: Tayyar. Abgerufen am 8. März 2013 
  8. Eric J. Schmertz, Natalie Datlof, Alexej Ugrinsky: President Reagan and the world. Greenwood Publishing Group, 1997, ISBN 978-0-313-30115-5, S. 53 (google.com [abgerufen am 8. März 2013]).
  9. Alan Copps: Lebanese, Syrian leaders to hold summit meeting In: Observer Reporter, 6. April 1984. Abgerufen am 24. März 2013 
  10. Gemayel adviser taken captive in west Beirut In: The Pittsburgh Press, 12. Februar 1987. Abgerufen am 24. März 2013 
  11. Gemayel Adviser Reported Kidnaped in Beirut In: Los Angeles Times, 13. Februar 1987. Abgerufen am 1. April 2013 
  12. Rima Salameh: Druse chief says Waite being held by Shiites In: Schenectady Gazette, 16. Februar 1987. Abgerufen am 24. März 2013 
  13. Hariri forms new government in Lebanon In: Asia Africa Intelligence Wire, 17. April 2003. Abgerufen am 4. Juli 2013 
  14. Lebanon’s new Cabinet: Members list, observations In: Lebanon Wire, 18. April 2003. Abgerufen am 8. März 2013 
  15. a b Rola el Husseini: Pax Syriana: Elite Politics in Postwar Lebanon. Syracuse University Press, 2012, ISBN 978-0-8156-3304-4, S. 250 (google.com [abgerufen am 8. März 2013]).