Johann Bernhard Nollet

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Bernhard Nollet (* 1748; † ca. 1802) war ein deutscher Orgelbauer mit einer Werkstatt in Trier.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nollet war der Sohn von Roman Benedikt Nollet und dessen zweiter Frau Irmina Claeres. Am 9. Oktober 1748 wurde er in Trier getauft. Er erlernte den Orgelbau und baute zunächst zusammen mit seinem Vater. Im Jahr 1777 übernahm er die väterliche Orgelbauwerkstatt.[1] Er war der letzte Vertreter der Orgelbaufamilie.

Stilistisch weisen die belgisch-luxemburgisch geprägten Orgeln Parallelen mit der Orgelbauerfamilie König aus dem Raum Münstereifel und Köln auf. So begegnet das Cornett typischerweise. Wie König setzt Nollet das Register Tintinabulum (Glockenspiel) ein, so bei seiner Orgel in Klausen. Außer einem Posaunenbass sind die Pedalwerke der Nollet-Orgeln in der Regel nicht selbstständig.[2] Seine Orgel in der Abtei Orval war einer der größten, möglicherweise sogar die größte Orgel Europas, bestand aber keine zwei Jahrzehnte.[3]

Werkliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachgewiesene Arbeiten:

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1773 Klausen St. Maria II/P 38 zusammen mit seinem Vater; nach Aufhebung der Klosterkirche im Jahr 1804 nach Metz, St.-Martin-Kirche überführt (Foto); in umgebauter Form zum großen Teil erhalten
1775–1780 Abtei Orval (Belgien) Klosterkirche IV/P 75 Gemäß dem nicht erhaltenen Vertrag sollte die Orgel 75 Register bekommen; Pierre-Alexandre Merjai erwähnt nach einem Besuch der Orgel „mehr als 80 Register“;[4] zusammen mit seinem Vater; nicht erhalten
1786 Kloster Himmerod Klosterkirche III/P 39 nicht erhalten[1]
1783–1786 Abtei Prüm Klosterkirche
II/P 25 Prospekt erhalten[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 40). 2 Bände. Schott, Mainz 2005, ISBN 978-3-7957-1342-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Orgel in Himmerod, abgerufen am 10. Mai 2019.
  2. Bösken, Fischer, Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4, Teil 1. 2005, S. 175.
  3. Bösken, Fischer, Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4, Teil 1. 2005, S. 32.
  4. Rainer Budzinski: Die drei Trierer Orgelbauer-Generationen Nollet. In: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte. Nr. 70, 1999. S. 538. pdf
  5. Bösken, Fischer, Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4, Teil 2. 2005, S. 863–868.