Johann Conrad Sckell

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Johann Conrad Sckell, (* 22. Juni 1768 in Wilhelmsthal; † 4. Dezember 1834 in Belvedere bei Weimar), war großherzoglicher sächsischer Garteninspektor in Belvedere bei Weimar. Er sammelte auch seltene Pflanzen, die er im Catalogus Belvederamus beschrieb.

Leben

Johann Conrad Sckell war der Sohn von Johann Georg Sckell (1725–1800) und Mitglied der Maler- und Gärtnerfamilie Sckell. Seine Lehrzeit als Gärtner verbrachte er in Gotha. Sckell erwies sich auch als sehr geschickt im Anfertigen von Zeichnungen. Er wurde Obergehilfe im Hanau-Lichtenbergschen Garten in Buchsweiler im Elsass und arbeitete dort bis zu dessen Zerstörung durch die Jakobiner 1793. Danach kehrte er nach Eisenach zurück. Mit ihm emigrierte die Familie des Obergärtners Saal. Durch seine Gartenpläne wurde Herzog Karl August von Weimar auf ihn aufmerksam. 1794 heiratete er Louise Saal (gestorben 1801).

Im Jahr 1796 trat Sckell die Nachfolge J. F. Reicharts als Garteninspektor in Belvedere bei Weimar an. Er widmete sich der Verschönerung der Gartenanlagen, die er auf herzoglichen Wunsch im englischen Stil gestaltete. 1803 heiratete Sckell zum zweiten Mal, seine Ehefrau war die älteste Tochter des Botenmeisters Heusinger. Im selben Jahr besuchte er die Niederlande. Während der französischen Invasion gelang es Sckell, die Orangerie vor der Zerstörung zu bewahren. Er sorgte für den Neubau mehrerer Gewächshäuser.

Sckell war Mitglied verschiedener landwirtschaftlicher Vereine und korrespondierendes Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main. Er war Inhaber der silbernen Verdienstmedaille. Seine Söhne waren Friedrich Anton Louis Sckell (1796–1844) und Karl August Christian Sckell (1801–1874). Die Leitung des Belvedere-Gartens übernahm nach seinem Tod sein Bruder Johann Christian Sckell (1773–1857).

Literatur

  • Neuer Nekrolog der Deutschen. 12. Jg. 1834. Voigt, Weimar 1836, S. 1026–1028.
  • Vorlage:ThB
  • Gabriele Uerscheln, Michaela Kalusok: Wörterbuch der europäischen Gartenkunst. 3. Auflage. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-018656-5; S. 265.