Johann Friedrich Schröter

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Johann Friedrich Schröter (* 20. März 1559 in Jena; † 11. Dezember 1625 ebenda) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Johann Friedrich Schröter trug als Sohn von Johannes von Schröter den Titel eines kaiserlichen Pfalzgrafen. Nach anfänglicher Privatausbildung bezog er in jungen Jahren die Universität Jena, wo er zunächst ein Studium der philosophischen Wissenschaften absolvierte. Mit fünfzehn Jahren erwarb er den philosophischen Baccalaurusgrad und wurde im Januar 1577 Magister der Philosophie. Danach absolvierte er eine Kavaliersreise. Diese führte ihn an die Universität Leipzig, an die Universität Leiden, an die Universität Wien und schließlich an die Universität Basel. In Basel promovierte er 1581 zum Doktor der Medizin.

1582 weilte er noch an der Universität Padua und hielt sich in Genua auf. Noch im selben Jahr kehrte er nach Jena zurück und wurde 1583 ordentlicher Professor der Medizin an der Salana. Als solcher fungierte er im Wintersemester 1586 als Rektor der Alma Mater. 1588 zog er als Physicus nach Bautzen. Nachdem er am 31. März 1593 in Basel zum Doktor der Rechte promoviert wurde, kehrte er nach Jena zurück, wo er wieder seinen medizinischen Lehrstuhl übernahm. Der auch als Doppeldoktor bezeichnete Schröter verstarb in Jena an der dort grassierenden Pest.

Familie

Schröter verheiratete sich am 3. Februar 1582 in Jena Barbara Vogel (* 9. Februar 1566 in Dresden; † 9. Februar 1631 in Jena), die Tochter des Dresdner Geheimrats und Bürgermeisters Elias Vogel und der Sibylle Scheutzlich. Aus der Ehe stammen Kinder. Von diesen kennt man:

  • Johann Friedrich Schröter, († 5. August 1676 in Jena) Doktorrant Jur.
  • Peter Elias Schröter (* 1690 in Bautzen; † 11. November 1625 in Jena)
  • Friedrich Schröter
  • Johann Jacob Schröter (* 16. Juli 1599 in Jena, † 4. November 1600 ebd.), immatr. Wintersemester 1600 Uni. Jena
  • Magdalene Schröter
  • Sibylle Schröter († 5. April 1591 in Bautzen)
  • Barbara Anna Schröter verh. mit dem sächsisch weimarischen Kriegsrat und Syndicus in Jena Christian Vollhard (auch Vollhart, Vollhardt, * Dresden; † 17. Mai 1654 in Jena) [1]
  • Anna Marie Schröter verh. Johann Georg Pietsch (* Zwickau) Dr. jur.

Werke (Auswahl)

  • Liber de omnibus totius corpis humani humoribus. Padua 1582
  • Disp. de Putredine. Jena 1583
  • Diss. de natura et origine calidi innati. Jena 1583
  • Disp. de calculo renum & vesicae urinariae. Jena 1583
  • Oratio de medicinae praestantia. Jena 1684
  • Commentarius in librum in Hippocratis Peri phuseos anthropou. Quibus adjectae sunt digressiones duae ejusdem autoris de propagatione et autoribus philosophiae, nec non de praecipuis illustrium philosophorum ante Aristotelem circa principiagenerationis opinionibus. Jena 1585
  • Quaest utrum Aristotelis intellectus nostri immoralitatem cognoverit & ad emdem responsionem. Jena 1585
  • De propagatione & auctoribus philosophiae. Jena 1585
  • De praecipuis circa principia generationis philosophorum opinionibus. Jena 1585
  • Exercitationum accommodatarum ad universae medicinae partes. Jena 1599
  • Repetitio Augustiss. C. Quae Sint Regalia In Usibus Feudorum. Jena 1603
  • Diss. de Convulsione. Jena 1604
  • Agōnisma Medicum, De Sanitate Et Indicationibus. Jena 1609
  • Disp. de Epilepsis. Jena 1619
  • Diss. de sanitate et indicatoribus. Jena 1619

Literatur

  • Johann Caspar Zeumer, Christoph Weissenborn: Vitae Professorum Theologiae, Jurisprudentiae, Medicinae et Philosophiae qui in illustri Academia Jenensi, ab ipsius fundatione ad nostra usque tempora vixerunt et adhuc vivunt una cum scriptis a quolibet editis quatuor classibus. Johann Felici Bieleck, Jena, 1711, S. 23 (Mediziner, Online)
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1751, Bd. 4, Sp. 361 (Online)
  • Schröter (Johann Friedrich). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 35, Leipzig 1743, Sp. 1266.
  • August Hirsch, Ernst Julius Gurlt: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig, 1887, Bd. 5, 288, (Online)

Einzelnachweise

  1. Kinder Johann Christian Vollhardt (* 1615 in Jena; † 18. Januar 1690 in Bautzen) Dr. med., 1643 Arzt Annaberg, 1648 Arzt Dresden, 1650 Landphysikus Bautzen u. kurf. sächs. Leibarzt ; Sabine Vollhard verh. 25. Oktober 1645 in Jena mit dem Diakon in Dresden Johann Hertzog (18. Januar 1615 in Naumburg; † 23. November 1657 in Dresden) ; Johann Friedrich Volhardt (Vollhardt 1619 in Jena; † 1688 in Königsbrück), Mag., 1645 Pfr. Sacka, 1654 Pfr. Königsbrück; Maria Vollhard