Johann Heinrich Starcke

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Johann Heinrich Starke (auch: Johannes Hinrich Starcke; * 20. Juni 1651 in Lemgo; † 8. Februar 1707 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Starke hatte 1669 die Universität Königsberg bezogen und am 29. März 1674 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erworben. Er wurde um 1676 außerordentlicher Professor der Medizin in Königsberg und war nach Holland gereist, wo er am 15. Juni 1676 an der Universität Leiden mit der Disputation de pleuritide zum Doktor der Medizin promovierte. Zurückgekehrt nach Königsberg, wurde er 1681 Adjunkt an der medizinischen Fakultät und 1690 ernannte man ihn zum dritten ordentlichen Professor. 1691 wurde er kurfürstlicher Leibarzt und Rat von Friedrich III. von Brandenburg.

1698 wurde er Mitglied der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher, stieg 1701 zum zweiten ordentlichen Professor der Medizin auf, wurde 1703 königlicher Hofrat und 1704 erster ordentlicher Professor in Königsberg. In diesen Positionen beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und fungierte in den Wintersemestern 1701/02 sowie 1705/06 als Prorektor der Alma Mater. Starke hatte sich sehr um die Botanik als medizinisches Fach eingesetzt.

Starke war mehrfach verheiratet gewesen. Bekannt sind seine am 21. März 1694 mit Anna Maria Pitzschner und seine am 19. Mai 1695 mit Sophia Amalia Casseburg (* 1676), Tochter des Gerichtsverwandten der Altstadt, Hofgerichtsadvokaten und Sekretärs der Altstadt Georg (* 6. Oktober 1634; † 30. Januar 1687) und dessen zweiter Frau Regina († 15. Juli 1713), Tochter des Bürgermeisters der Altstadt Daniel Kenckel, geschlossen Ehen. Sein Sohn Johann Friedrich Starke (* um 1680; † 22. November 1723) wurde ebenfalls außerordentlicher Professor der Medizin.

Werke

  • Disputatio physica prima, de hominis pulmonis structura, ejus actione et usu. Königsberg 1674
  • Disputatio medica de quaestione illa: An sanguis venis & arteriis inclusus in pus mutari possit? Königsberg 1676
  • Disputatio medica de dysenteria. Königsberg 1677
  • Disputatio medica de fluxu hepatico. Königsberg 1681
  • Disputatio medica, de angina alba, seu prunella alba, alias Die Weiße Bräune / oder der Weiße Ansatz appellata. Königsberg 1690
  • Dissertatio medica, de dysenteria. Königsberg 1705

Literatur

  • Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S. 305, 311, 315, 323, 327
  • J. Gallandi: Königsberger Stadtgeschlechter. In.: Rudolf Reinicke, Ernst Wichert: Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Ferdinand Beyer, Königsberg in Pr. 1882, S. 49
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1751, Bd. 4, 782
  • Georg Christoph Pisanski: Entwurf einer preussischen Literärgeschichte in vier Büchern. Verlag Hartung, Königsberg, 1886, S. 376

Weblinks