Johann Ohde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Dezember 2015 um 03:22 Uhr durch Kolja21 (Diskussion | Beiträge) (Normdaten korrigiert; Benutzer:Entlinkt/Auswahl). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Heinrich August Fritz Ohde (* 20. November 1905 in Dümmer, Ortsteil Parum, Landkreis Ludwigslust-Parchim; † 25. Juli 1953 in Dresden) war deutscher Bauingenieur mit Schwerpunkt Geotechnik.

Leben

Nach Lehre und Arbeit als Zimmerer besuchte er von 1924 bis 1926 die Städtischen Bauschule Hamburg, Fachrichtung Tiefbau. 1926 war er beim Wasserbauamt der Stadt Hamburg. Ab 1927 war er in der von Hans-Detlef Krey neu eingerichteten Erdbauabteilung der Preußischen Versuchsanstalt für Wasser-, Erd- und Schiffbau tätig.

Ende der 1930er-Jahre publizierte er erste wissenschaftliche Veröffentlichungen. Ab 1944 war er Mitarbeiter und stellvertretender Geschäftsführer (unter Walter Bernatzik) am Institut für Erdbau der TH Dresden und ab 1946 Geschäftsführer des Instituts, zu dem Zeitpunkt unter der Direktion von Friedrich Wilhelm Neuffer.

Von 1948 bis 1951 war Ohde Leiter der Grundbau-Abteilung der Forschungsanstalt für Schiffahrt, Gewässer- und Bodenkunde in Berlin, seit 1990 der Bundesanstalt für Wasserbau – Außenstelle Berlin, lehrte aber nebenbei weiter Bodenmechanik an der TH Dresden in Dresden. Ab 1951 bis zu seinem Tod wirkte er als Professor für Grundbaumechanik an der TH Dresden.

Am Institut für Geotechnik der Technischen Universität Dresden (TUD) wird jährlich der von der Bauer AG gestiftete Johann-Ohde-Preis für hervorragende Diplomarbeiten, Dissertations- oder Habilitationsschriften im Fach Geotechnik verliehen.

Seit über 20 Jahren führen die TUD und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) gemeinsam das Johann-Ohde-Kolloquium durch. Im zweijährlichen Turnus fand dieses Kolloquium abwechselnd in Dresden und Berlin statt, den beiden Orten, wo Professor Johann Ohde gewirkt hat.

Werke

  • 1938: Zur Theorie des Erddruckes unter besonderer Berücksichtigung der Erddruckverteilung. In: Die Bautechnik.
  • 1939: Zur Theorie der Druckverteilung im Baugrund. In: Der Bauingenieur. S. 451-459.
  • 1942: Die Berechnung der Sohldruckverteilung unter Gründungskörpern. In: Der Bauingenieur. S. 99, 122.
  • 1943: Einfache erdstatische Berechnungen der Standsicherheit von Böschungen.
  • 1948: Zur Erddrucklehre. In: Die Bautechnik. 1948 bis 1952
  • 1951: Zur Statik der Staudämme mit Betonkern.
  • 1953: Einfache Berechnung biegefester Schleusensohlen. In: Die Bautechnik.
  • 1955: Über den Gleitwiderstand der Erdstoffe. Veröffentlichungen der Forschungsanstalt für Schiffahrt, Wasser- und Grundbau Nr. 6, Berlin, Akademie Verlag
  • 1955: Grundbaumechanik. In: Hütte. Band 3, 27. Auflage, S. 886-902.

Literatur

  • D. Franke, Mitteilungen des Instituts für Geotechnik, TU Dresden, Band 1, 1992 (mit Biographie und Publikationsverzeichnis)
  • Dorit Petschel (Bearb.): Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2003, S. 694–695.

Weblinks