Johannes Laitenberger

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Johannes Laitenberger (* 27. Juni 1964 in Hamburg) ist ein deutscher Jurist und EU-Beamter. Laitenberger wurde am 24. Juni 2015 durch die Europäische Kommission zum Generaldirektor der Generaldirektion Wettbewerb (DG COMP) ernannt, wirksam zum 1. September 2015. Er ist seit dem 1. November 2014 Stellvertretender Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Kommission mit der Zuständigkeit für institutionelle Fragen. Zuvor war er von 2009 bis 2014 der Kabinettchef des seinerzeitigen Präsidenten der EU-Kommission, José Manuel Barroso.

Leben

Laitenberger ging in Hamburg und Lissabon (Portugal) zur Schule und legte 1982 an der Deutschen Schule Lissabon die Reifeprüfung ab. Von 1982 bis 1983 studierte er an der Katholischen Universität Portugal in Lissabon Philosophie. Von 1984 bis 1985 leistete er den Grundwehrdienst bei der Luftwaffe in Essen und Beja (Portugal). Von 1985 bis 1990 studierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaften und legte 1990 das Erste juristische Staatsexamen ab. 1991 war er in der Verwaltung des Deutschen Bundestages tätig. Von 1991 bis 1994 leistete er den juristischen Vorbereitungsdienst (Rechtsreferendariat) im Bezirk des Oberlandesgerichtes Köln ab und legte 1994 das Zweite juristische Staatsexamen ab. Außerdem war er von 1991 bis 1995 in Teilzeit an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn beschäftigt, u.a. von 1991 bis 1993 am Lehrstuhl von Josef Isensee.

Nach Beschäftigungen bei einer Anwaltskanzlei (1995) und einem Industrieverband (1996) wurde Laitenberger nach einem Allgemeinen Auswahlverfahren 1996 als EU-Beamter in das Generalsekretariat des Rates der Europäischen Union in Brüssel (Belgien) berufen. 1999 wechselte er in die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission. Mit dem Amtsantritt der EU-Kommission unter Präsident Romano Prodi berief ihn die damalige Kommissarin für Bildung, Kultur, audiovisuelle Politik, Jugend und Sport, Viviane Reding, 1999 in ihr Kabinett. Als Kabinettsmitglied war Laitenberger vor allem für audiovisuelle Politik, Wettbewerbs- und Beihilfenfragen sowie juristische und institutionelle Fragen zuständig. 2003 ernannte ihn Reding zum Kabinettchef.

Mit dem Amtsantritt der Europäischen Kommission unter Präsident José Manuel Barroso berief ihn Barroso 2004 in sein Kabinett, wo er von 2004 bis 2005 als Kabinettsmitglied u.a. für Wettbewerbs- und Beihilfenfragen, die Rechts- und Innenpolitik sowie juristische und institutionelle Fragen zuständig war. 2005 berief Barroso Laitenberger zum Sprecher der EU-Kommission und Leiter deren Sprecherdienstes. Nach seiner Wiederwahl als Kommissionspräsident für eine zweite Amtszeit 2009 ernannte Barroso ihn zum Kabinettchef. Diese Funktion übte er vom 1. November 2009 bis zum 31. Oktober 2014 aus. Am 18. Dezember 2013 wurde Laitenberger nach einem offenen Auswahlverfahren durch die Kommission auf die Stelle des Stellvertretenden Generaldirektors des Juristischen Dienstes, zuständig für institutionelle Fragen berufen, die er seit dem 1. November 2014 ausfüllt.

Laitenberger ist seit 2014 Träger des portugiesischen Verdienstordens des Infanten Dom Henrique in der Stufe eines Großoffiziers.

Weblinks