Julius Meinl V.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. September 2016 um 19:21 Uhr durch Janjonas (Diskussion | Beiträge) (nicht mehr abrufbar). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Julius Lindbergh Meinl V. (* 9. Juli 1959 in Wien) ist ein in Prag, Tschechische Republik (seit Ende August 2013) ansässiger Bankier mit britischer Staatsbürgerschaft.

Leben

Julius Meinl V. ist der Sohn von Julius Meinl IV. Er hat einen Sohn (Julius Meinl VI.) aus der inzwischen geschiedenen Ehe mit Franziska (genannt „Spängi“).[1] Nach dem Abschluss des Studiums der Bank- und Finanzwissenschaften an der Universität St. Gallen (HSG) im Jahre 1981 arbeitete Julius Meinl bei der Swiss Bank Corporation in London und bei Brown Brothers Harriman in New York. Er war der Erbe der Lebensmittelhandelskette Julius Meinl, die er bis auf den traditionsreichen Wiener Standort Meinl am Graben auflöste und den Handelsketten Billa, Spar und Delhaize verkaufte, die diese in ihre Konzerne eingliederten. Das Unternehmen Julius Meinl kaufte 1969 eine Bank und verschmolz sie 1979 mit ihrer Spar- und Kreditvereins-Genossenschaft zur Meinl Bank. Julius Meinl V. übernahm 1983 als Vorstandsvorsitzender die Leitung der Meinl Bank. Ab 1987 war er Vorstandsvorsitzender der Bank und in dieser Funktion maßgeblich an der erfolgreichen Expansion der Bank nach Osteuropa beteiligt. Per 28. Dezember 2007 wechselte er in den Aufsichtsrat und ist seither dessen Vorsitzender.[2] Seit 2012 ist Julius Meinl V. mit Ariane Meinl verheiratet.[3]

Am 17. Jänner 2014 wurde Julius Meinl in Jerusalem zum neuen Präsidenten des Eurasisch-Jüdischen Weltkongresses (Euro-Asian Jewish Congress/EAJC), einer Teilorganisation des Jüdischen Weltkongresses (World Jewish Congress/WJC), gewählt. Für Meinl stellt in dieser Funktion der Kampf gegen Antisemitismus eine seiner Prioritäten dar.[4][5] Als Präsident des EAJC ist Meinl auch im Steering Committee des JWC vertreten.[6]

Vorwürfe

Die Immobilienfondsgesellschaft Meinl European Land löste im Sommer 2007 heftiges Medieninteresse aus, als bekannt wurde, dass man mit den Einnahmen einer Kapitalerhöhung im Frühjahr hauptsächlich eigene Wertpapiere zurückgekauft hatte, ohne die Anleger darüber zu informieren, was gegen österreichisches Recht verstößt. Am 31. Dezember 2014 wurde gegen Julius Meinl V. und vier andere Organe der Meinl Bank Anklage wegen angeblicher Untreue erhoben.[7] Am 17. April 2015 wurde bekannt, dass das Oberlandesgericht Wien die Anklage gegen Julius Meinl und weitere Beschuldigte zurückgewiesen hatte.[8][9] Das Ermittlungsverfahren wurde damit wiedereröffnet.

Nachweise

  1. Oberösterreichische Nachrichten: Eine „Ehegattin“, die längst keine mehr ist
  2. Die Presse: Julius Meinl V scheidet aus Vorstand der Meinl Bank aus
  3. Julius Meinl Neue Kunstfirma mit Neo Ehefrau. In: Tageszeitung Österreich. 12. August 2015, abgerufen am 31. Juli 2016.
  4. Die Presse:Eurasisch-jüdischer Kongress: Meinl neuer Präsident
  5. WirtschaftsBlatt:Julius Meinl ist neuer EAJC-Präsident
  6. World Jewish Congress:Steering Committee
  7. Anklage gegen Meinl und vier weitere Personen, Der Standard, 1. Januar 2015
  8. Staatsanwaltschaft scheitert mit Anklage gegen Meinl, Der Standard, 17. April 2015
  9. "Meinl-Anklage: Zurück an den Start", "DiePresse.com", 17. April 2015