Junger Wald (Sibiu)

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Der Junge Wald (rumänisch Pădurea Dumbrava) liegt 4 km südlich des Zentrums von Herrmannstadt (Sibiu). Die Kreisstraße 106A Richtung Reschinar (Rășinari) führt durch den Wald.

Geographie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Junge Wald liegt auf einer Diluvialterrasse, die sich vom Fuße des Zibinsgebirges bis zum Abfall der Ober- zur Unterstadt erstreckt. Nach Norden wird das Gebiet vom kanalisierten Schewisbach begrenzt. Das Gebiet wird vom Trinkbach durchquert wird, der in seinem Lauf durch das Schutzgebiet drei künstliche Seen bildet.

Im 18. Jahrhundert wurde der Wald aufgeforstet, möglicherweise in Zusammenhang mit der Besiedlung von Neppendorf. Die erste Kartierung des Jungen Waldes wurde 1828/29 von Stadt- und Stuhlforstmeierster Joseph Fritsch vorgenommen. Ab 1875 wurde der Forst mit Föhrenplantagen und, im Teilstück Scheierwaldel, mit Weiß- und Edeltannen aufgeforstet.

Der Junge Wald fand zusammen mit dem Goldtal (Valea Aurie), einen wichtigen Platz im siebenbürgisch-sächsischen Stadtbürgertum in seiner Abgrenzung von der rumänischen Bevölkerung. Unter anderem fand im Wald das Majalifest der evangelischen Schuljugend statt. Der mundartliche Name Jang Wold beinhaltete auch eine städtische Abgrenzung von der deutschsprachigen ländlichen Bevölkerung, weil im Siebenbürgisch-Sächsischen für Wälder ansonsten das Wort Bäsch (Busch) verwendet wurde.

See Lacul Dumbrava beim Freilichtmuseum im Jungen Wald

Freilichtmuseum Astra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum zeigt sächsische Gehöfte aus Kleinschelken, Hahnbach und Michelsberg.

Naturschutzgebiet Junger Wald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige wenige, 700 bis 900 Jahre alte Bäume zeigen von der ursprünglichen Waldvegetation in der Hermannstädter Senke. Der Junge Wald ist heute vorwiegend Eichenwald, durchwachsen mit Weißbuche, Vogelkirsche, Ulme, Feldahorn und Linde, aber auch Steineiche, Esche, Spitzahorn und Eberesche.

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irmgard Sedler: Vom Naherholungsgebiet "Junger Wald" zum "Freilichtmuseum bäuerlicher Technik" bei Herrmannstadt/Sibiu. In: Michael Prosser-Schell (Hrsg.): Symbolhaltige Naturlandschaften und Naturwahrzeichen in historischen Siedlungsregionen mit Deutschen im östlichen Europa: Ausgewählte Aspekte. Waxmann Verlag, 2014.

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]