Justin (Vorname)

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Justin (Aussprache: deutsch [jusˈtiːn], englisch [ˈdʒʌs.tɪn]) oder Justinus ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name stammt aus dem Lateinischen und leitet sich vom Diminutiv von Justus (Iustus, „der Gerechte“ → Iustinus) ab. Über seine eigene Verkleinerungsform Iustinianus ist der Name Justin ebenfalls mit Justinian verwandt. Die weibliche Entsprechung lautet Justine (Iustina).

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Namen Justin und Justinus sind im deutschen Sprachraum schon lange bekannt, doch waren sie hier bis Ende des 20. Jahrhunderts nie sehr häufig. In den 1990er Jahren stieg in Deutschland die Beliebtheit des Namens Justin stark an, so dass er in den 2000er Jahren zeitweise unter den zwanzig meistvergebenen männlichen Vornamen war. Anfang der 2010er Jahre kam es zu einem Abwärtstrend.[1] Viele Eltern in Deutschland bevorzugen – anders als in früheren Zeiten – eine englische Aussprache des Namens.

Einer an der Universität Oldenburg im Jahr 2009 verfassten Masterarbeit zufolge erzeugen bestimmte (vor allem englische und exotische) Vornamen von Schülern Vorurteile auf der Lehrerseite. Laut dieser Arbeit gehörte Justin bei den befragten Grundschullehrern nach insgesamt 500 ausgewerteten Fragebögen zu den unbeliebtesten Vornamen.[2]

Die Beliebtheit englisch klingender Namen in Deutschland, der sogenannte „Kevinismus“, verleitete manche Autoren zu lautmalerischen bzw. satirischen Schreibweisen des Namens Justin wie Dschastin,[3] Schastin[4] oder Tschastin[5] (so für den Sohn der Hauptperson in Kai Twilfers Satire Schantall, tu ma die Omma winken!).

Namenstag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Namen Justin wird der 1. Juni zugeordnet,[6] der kirchliche Gedenktag des christlichen Heiligen Justin der Märtyrer.

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antike[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorname in der Form Iustin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Justin als Familienname siehe unter Justin.

Entsprechungen in anderen Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Englisch: Justin
  • Esperanto: Justino
  • Französisch: Justin
  • Italienisch: Giustino
  • Lateinisch: Iustinius (IVSTINIVS), Iustinus (IVSTINVS)
  • Lettisch: Džastins
  • Maltesisch: Ġustinu
  • Polnisch: Justyn
  • Portugiesisch: Justino
  • Rumänisch: Iustin
  • Slowenisch: Justin
  • Spanisch: Justino
  • Tschechisch: Justin
  • Ungarisch: Iousztinosz

sowie in Sprachen mit nicht-lateinischen Schriften

  • Bulgarisch: Юстин (Jostin)
  • Griechisch: Ιουστίνος (Ioustinos)
  • Hebräisch: יוסטינוס
  • Russisch: Иустин; auch Юстин (Jostin), Устин (Ustin), Джастин (Dschastin)
  • Serbisch/Bosnisch/Kroatisch: Јустин, Justin
  • Serbisch/Bosnisch/Kroatisch: Џастин, Džastin
  • Japanisch: ジャステイン (Jasutein)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Justin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Knud Bielefeld: Justin: Männlicher Vorname. beliebte-vornamen.de, 14. November 2012, abgerufen am 22. Dezember 2014 (Statistik auf „Beliebte Vornamen“).
  2. Oliver Trenkamp: Ungerechte Grundschullehrer: „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“. Spiegel Online, 16. September 2009, abgerufen am 11. November 2013.
  3. Torsten Buchheit, Anke Höhl-Kayser, Annette Hillringhaus: Irgendwas mit Wuppertal. Books on Demand, Norderstedt 2013. S. 54.
  4. Schastin – komma domma nache Schule inne Arme beide Omma. Tour de Ruhr, 2006, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  5. Kai Twilfer: Schantall, tu ma die Omma winken! Aus dem Alltag eines unerschrockenen Sozialarbeiters. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2013, ISBN 978-3-86265-219-8 (mit Illustrationen von Susanne Granas).
  6. Justin im Vornamenregister